Die Führung der OGG Bern (v. l.): Geschäftsführer Franz Hofer, Präsident Peter Gäumann, Vizepräsidentin Barbara Kunz-Steffen und Vizepräsident Hans-Ulrich Held.
Peter Röthlisberger
«Willkommen im Seeland! Als Seeländer ist es mir eine grosse Ehre, die OGG-Versammlung hier in Bühl durchzuführen.» So begrüsste Peter Gäumann, Präsident der Oekonomischen Gemeinnützigen Gesellschaft Bern (OGG Bern), die knapp 100 Mitglieder und Gäste im Römerhof. Er sei in Worben aufgewachsen und wohne nun in Port. Dort betreibt seine Familie einen Hof mit Beeren, Ackerbau, Weihnachtsbäumen und Pferden.
In seiner Einleitung erinnerte er an die erste Juragewässerkorrektion, die der Arzt Johann Rudolf Schneider aus Nidau angestossen habe. «Diese Entwässerung legte die Grundlage für den heutigen Gemüsegarten der Schweiz und für das Seeland als bedeutendes Ackerbaugebiet», so Gäumann.
Vielfältige Tätigkeit
Hans Kiener, Landwirt und Vizegemeindepräsident von Bühl bei Aarberg, hielt ein Grusswort. Er sagte, ein Gasthaus gebe es keines mehr, umso mehr Freude habe er am Römerhof, und sorgte für einen Lacher, als er von schönen Bauernhäusern in der Gemeinde erzählte, ein Foto einblendete und sagte: «Das hier ist zufällig meines.»
Unter dem Traktandum Jahresbericht wurde die vielfältige Tätigkeit der OGG Bern vorgestellt. Geschäftsführer Franz Hofer berichtete von den fünf Ur-Themen der OGG, die sie seit ihrer Gründung im Jahr 1759 bearbeite: Boden, Vielfalt (z.B. Biodiversität), Ernährung, Begegnung (z.B. Soziales), Bildung.
Positives Jahresergebnis
OGG-Mitarbeiter Gérald Mathieu sprach zum Unterstützungsprogramm für junge Leute namens «Schritt1», Rahel Gunsch zum Weltacker Bern, Johanna Bergmann zum Fokus Bildung und Stephanie Schmutz zum Stiftsgarten in der Stadt Bern. Simon Langenegger berichtete als Geschäftsführer über die Entwicklung bei der Zeitung «Schweizer Bauer». Die entsprechende Verlags-AG ist eine Tochterfirma der OGG.
Die Versammlung genehmigte die Jahresrechnung 2024 mit einem Jahresergebnis von 167’960 Franken und einem Organisationskapital von 16 Millionen Franken, wobei bei den Immobilien stille Reserven bestehen. Das Budget 2025 sieht einen Betriebserfolg von minus 1,7 Millionen Franken vor, nach Beteiligungserfolg und Entnahme von Reserven wird ein Jahresergebnis von plus 25’085 Franken erwartet. Der Mitgliederbeitrag verbleibt bei 20 Franken für Einzelmitglieder, für Kollektivmitglieder gibt es individuelle Beiträge.
Ernst Roth verabschiedet
Aus dem Vorstand verabschiedet wurde Ernst Roth, der frühere Geschäftsmann im Käsehandel, der unter anderem die Berner Käsealpen inventarisiert und in Büchern verewigt hat und die Roth-Stiftung in Burgdorf präsidiert. «Als Delegierter der OGG hat er sich im Stiftungsrat des Bauernmuseums Althuus Jerisberghof mit grosser Kompetenz um die kulturhistorischen Schätze gekümmert», so Gäumann.
Das scheidende Vorstandsmitglied Ernst Roth.
Daniel Salzmann
Im Finanzausschuss der OGG Bern habe er «mit positiver und weitsichtiger Einstellung dazu beigetragen, die finanzielle Grundlage der OGG Bern zu stärken». Roth, der seit 2010 dem Vorstand angehört hatte, erinnerte sich in einer kurzen Ansprache, dass ihn einst Renata Bürki fürs Mitmachen angefragt hatte. Weil die neuen Vorstandsleute schon da seien, sei das Loslassen einfacher, so Roth.
Grussworte von Jürg Iseli
Grussworte hielten Jürg Iseli, Präsident des Berner Bauernverbands, Barbara Kunz-Steffen, Präsidentin des Verbands bernischer Landfrauenvereine, und Therese Gfeller vom Bernischen Verband landwirtschaftlicher Angestellter.
Gfeller dankte der OGG Bern für ihre Rolle als Veranstalterin von Angestelltenwochenenden im Gwatt und auf der Meielisalp und als frühere Schlichterin in den Lohnverhandlungen zwischen Angestellten und Bauern. «Im Kanton Bern hatten wir immer ein sehr gutes Einvernehmen mit den Bauern. Wir Angestellte wurden auf Augenhöhe behandelt. Seit die Lohnverhandlungen nach Brugg auf die schweizerische Ebene gingen und Leute aus den Bauernverbänden verhandeln, ist das nicht mehr der Fall.»
Erfolg mit Bewirtung
Alexander Krebs gab einen Einblick in den Römerhof, den er im Jahr 2019 zusammen mit seinem Bruder Thomas von den Eltern Werner und Beatrice Krebs übernommen hat. Der Betrieb hat die Bewilligung für 100 gastronomische Anlässe im Jahr, was ausgeschöpft werde.
Er umfasst 34 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche, 70 Stück Angus-Rinder und Freilandschweine. Das Mittagessen bewies, wie professionell und liebevoll der Römerhof die Erlebnisgastronomie betreibt.