Der Baselbieter Obstverband hat eine eigene Plakataktion gegen die beiden Agrarinitiativen lanciert. Sowohl die Trinkwasserinitiative als auch die Pestizidinitiative würden den für das Baselbiet so typischen Kirschenanbau in Frage stellen und die Existenz der Basler «Chirsibuure» gefährden.
Jede zweite Kirsche der Schweiz stammt laut dem Baselbieter Obstverband aus dem Raum Basel – rund 3‘000 Tonnen jährlich. Entsprechend habe der Streuobst-Kirschenanbau nirgends in der Schweiz noch eine so grosse Bedeutung wie im Baselbiet, schreibt der Verband in einer Mitteilung.
200 Betriebe leben von Kirschen
Im Kanton Baselland würden auf rund 150 Hektaren Kirschen produziert und über 200 Betriebe lebten ganz oder teilweise vom Kirschenanbau. Das traditionelle Kirschenanbaugebiet werde durch die Agrarinitiativen nun aber gefährdet: Die für das Gebiet typischen Einzelbäume seien für den Schutz mit alternativen Pflanzenschutzmethoden nicht geeignet und benötigen den kontrollierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Kirschen brauchten einen ähnlichen Pflanzenschutz wie Beeren und im Gegensatz zu Kernobst gäbe es noch keine Resistenzsorten. Kirschen seien anfällig auf Frost, Pilz- und weitere Krankheiten. Zu viel Nässe bekomme ihnen nicht gut, deshalb sei im Sommer ausserdem ein Witterungsschutz notwendig. Insekten wie Frostspanner, Läuse, Kirschenfliege und Kirschessigfliege erschwerten den «Chirsibuure» das Leben zusätzlich.
Verwurmte Kirschen
Schliesslich fänden verwurmte Kirschen bei den Konsumentinnen und Konsumenten keine Akzeptanz. Werde den Obstbauern der Pflanzenschutz verboten, könne es gerade in nassen Jahren durchaus zu einem Totalausfall der Ernte kommen, wird Ernst Lüthi, Obstbauer und Präsident des Baselbieter Obstverbandes zitiert.
Ein Verbot von Pestiziden würde es den Baselbieter Obstproduzenten verunmöglichen, weiterhin Kirschen für den Schweizer Markt in der geforderten Qualität und Menge herzustellen. Die Initiativen seien gut gemeint, aber zu extrem. Leider scheine es, dass die Konsumentinnen und Konsumenten sich dessen noch nicht bewusst seien. Deshalb habe der Baselbieter Obstverband eine eigene Plakataktion gestartet.
Baumann wird hier auch, unter falschen Nahmen, fleissig mitschreiben.
Meine Mutter erzählt immer noch vom Jahr, als das ganze Getreide Auswuchs. Die daraus gebackenen Brote waren eher Fladen. Das ist noch keine 100 Jahre her.
Es ist das eine Jahr, indem eine Krankheit eine Ernte vernichten kann. Im Durchschnitt über die Jahre ist alles OK.
Heute kann man ja Importieren, wir haben ja das Geld.
Aber somit essen wir den Ärmsten den Teller noch leerer.
Egoismus pur.
Karl Schenk, Produzent von 2 ha Biosteinobst
Ich hatte auch ein Chriäsibaum, nie gespritzt. In einem Jahr war er voll mit Kirschen. Sie waren schön und gut.
Bei genauem hinsehen, bemerkte ich, dass kleine Würmlein in den Kirschen sind. Mir haben sie trotzden geschmeckt.
Ob ich solche Kirschen an Konsumenten ( Ja- Stimmer) verkaufen kann?
können Sie denn auch die geforderten Mengen nur mit Bio herstellen?
Wohl kaum. Es geht nicht darum ob es im einzelnen möglich ist oder nicht, sondern ob damit der geforderte Schweizer Ertrag machbar wäre.
Einfach mal zum Nachdenken.