Vor Handelssanktionen der Vereinigten Staaten gegen spanische Tafeloliven haben die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) gewarnt.
In einem Schreiben an EU-Agrarkommissar Phil Hogan wiesen beide Dachverbände am Montag vergangener Woche darauf hin, dass das US-Handelsministerium bereits Maßnahmen prüfe, da die spanischen Lieferungen preislich die amerikanischen Oliven unterbieten würden. Dies sei nach Ansicht Washingtons der Fall, weil die spanischen Produzenten Beihilfen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erhalten würden. COPA und COGECA betonten jedoch, dass die spanischen Oliven vor allem aufgrund niedrigerer Produktionskosten wettbewerbsfähiger seien. Zudem würden auch die Genossenschaften eine wichtige Rolle spielen, dass die spanischen Oliven preisgünstiger vermarktet werden könnten.
Laut beiden Verbänden plant die US-Regierung, die Sanktionen bereits im September zu verhängen, noch bevor die Untersuchung des Handelsministeriums abgeschlossen sei. COPA/COGECA-Generalsekretär Pekka Pesonen appellierte an die EU-Kommission, die Sache entsprechend ernst zu nehmen, denn die US-Maßnahmen gefährdeten tausende von Arbeitsplätzen in Spanien und könnten die dortige Wirtschaftskrise verschärfen. Es sei inakzeptabel, wenn der wichtigste Exportmarkt der EU für Lebensmittel und Agrargüter ohne vorherige Ankündigung protektionistische Maßnahmen gegen Produkte aus der Gemeinschaft verhänge. Dies könne zu einem gefährlichen Präzedenzfall für andere Sektoren und andere EU-Mitgliedstaaten werden, warnte Pesonen.
