Der Milchprodukthersteller Emmi verabschiedet sich per Ende Juni 2022 vom Geschäft mit Produkten der Marke Onken in Deutschland. Begründet wird der Schritt mit fehlenden Wachstumsperspektiven im hart umkämpften deutschen Markt für Joghurt und Quark.
«Zudem haben uns die ungenügende, durch die anhaltend steigenden Inputkosten zusätzlich negativ beeinflusste Profitabilität zu diesem aus wirtschaftlichen Gründen notwendigen Schritt bewogen», teilt Emmi am Dienstag mit. Auf die Erträge drücke zudem die hohe Energieintensität der bestehenden Anlagen und anstehende Ersatzinvestitionen.
Der 1940 von Hermann Onken gegründete deutsche Hersteller von Molkereiprodukten mit Sitz in Moers nahe von Düsseldorf gehört seit 2011 zum Schweizer Konzern. Insgesamt sei das Onken-Geschäft in Deutschland für die Emmi Gruppe indes von «marginaler Bedeutung». Das Onken-Geschäft in Grossbritannien sei vom Entscheid nicht betroffen und Emmi bleibe in beiden Märkten im Besitz der Markenrechte von Onken, wie es weiter heisst.
Emmi Deutschland zählt zu den wichtigsten Auslandmärkten der Emmi Gruppe. 1965 exportierte der grösste Milchverarbeiter der Schweiz Jogurts aus Emmen nach Süddeutschland. Seit 1999 ist Emmi mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft in Deutschland präsent. Das Sortiment umfasst zahlreiche Schweizer Spezialitätenkäse, Jogurts, Milchmischgetränke und Desserts, wobei der Fokus auf Emmi Caffè Latte und dem höhlengereiften Kaltbach-Käse liegt.