Forscher der Universität Bonn haben Grundlagen für die Züchtung von Reissorten geschaffen, die widerstandsfähiger gegen Ozonbelastung sind. Wie das Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn am vergangenen Mittwoch dazu weiter mitteilte, könnten solche Züchtungen Ertragseinbussen beispielsweise in ozonbelasteten Ländern Asiens verringern.
In einem weltweit einzigartigen Versuch seien 328 verschiedene Reissorten aus 78 Ländern getestet worden, die das gesamte genetische Spektrum von Reis repräsentierten. Über die ganze Wachstumsphase seien diese Sorten erhöhten Ozonkonzentrationen oder zum Vergleich einer Kontrollbehandlung ausgesetzt worden. Mithilfe von rund 40'000 Genmarkern hätten die Wissenschaftler nach Regionen im Erbgut von Reis gefahndet, welche die Toleranz gegenüber einer Ozonbelastung beeinflussten.
Ausserdem hätten sie Gene innerhalb dieser Regionen untersucht, die sich für die Züchtung von angepassten Sorten eignen könnten. „Mit Hilfe dieser Ergebnisse könnte es möglich sein, durch Nutzung der natürlichen Vielfalt von Reis Sorten zu züchten, die trotz erhöhter Ozonbelastung stabile oder sogar steigende Erträge liefern“, zeigte sich der INRES-Juniorprofessor Michael Frei zuversichtlich. In vielen Ländern Asiens, etwa in China oder Indien, ist laut INRES die Ozonbelastung inzwischen so hoch, dass landwirtschaftliche Erträge dadurch leiden.
Bei Reis als der wichtigsten Kulturpflanze der Region würden Ertragseinbussen bis zu 20 Prozent durch Ozonbelastung festgestellt. Bis wirksame Schritte zur Eindämmung der Luftverschmutzung griffen, könnte die Zeit mit resistenten Reissorten überbrückt werden.