Nach dem Zusammenstoss zweier Schiffe im Süden Chinas kämpft Hongkong gegen die Verschmutzung seiner Strände mit Palmöl. Elf Strände blieben am Montag mitten in der sommerlichen Hitzewelle weiter geschlossen, darunter beliebte Familientreffpunkte wie Pui O oder abgeschiedene Idyllen wie South Bay.
Die beiden Schiffe waren am Donnerstag nahe der Mündung des Perlflusses im Süden Chinas zusammengestossen. Am Sonntag erreichte das ausgeflossene und meist im Wasser verklumpte Palmöl die Strände der Sonderverwaltungszone. Auf dem Sand lagen weiss-gelbe Fettklumpen, in der Luft hing ein ranziger Geruch, während ein öliger Film das Wasser überzog.
Nach Angaben der Hongkonger Behörden stellt das Palmöl keine Gefahr für die Gesundheit dar. Umweltschützer befürchten jedoch Schäden für die Umwelt, insbesondere für die Meeresflora und -fauna.
Einige Stammgäste liessen sich am Montag von den roten Fahnen und Lautsprecherdurchsagen nicht abhalten, ins Wasser zu gehen - wie etwa der 61-jährige Ex-Hawaiianer Simon, der trotz des Palmölteppichs zu surfen versuchte. Er musste jedoch nach kurzer Zeit aufgeben, weil er sich auf dem glitschigen Brett kaum halten konnte.
Er sei an Müll auf Pui O gewöhnt, sagte der Flughafenangestellte der Nachrichtenagentur AFP. «Ich lebe ja jetzt hier, ich muss mich damit abfinden. Aber ich mag es nicht», klagte er. Immer wieder schwimmen Berge von Müll an den Stränden von Hongkongs 200 Inseln an. Behörden und Umweltschützer machen zumeist den Süden des chinesischen Festlands dafür verantwortlich. Der im Perlfluss entsorgte Müll kommt von dort in die Sonderverwaltungszone Hongkong.
Einige Aktivisten zeigen jedoch auch mit dem Finger auf die Behörden der ehemaligen britischen Kronkolonie. Diese unternähmen trotz überfüllter Deponien und der Gewohnheit, Abfall einfach im Wasser zu entsorgen nichts, um die Bevölkerung fürs Recycling zu sensibilisieren, sagen sie.