Indonesische Palmöl-Unternehmen verweigern nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace Entschädigungszahlungen in Höhe von mehr als 1,3 Milliarden Dollar.
Die Firmen - allen voran der Konzern Merbau
Pelalawan Lestari - seien wegen der schweren Brände im Jahr 2015 von
Zivilgerichten zu den Zahlungen verurteilt worden.
«Aber kein einziges Unternehmen hat bis heute Entschädigung
für seine Rolle in dieser Katastrophe gezahlt.» Greenpeace überprüfte elf
Gerichtsverfahren gegen Palmöl- und Papierunternehmen in den Jahren 2011 bis
2018. Kein einziges dieser Verfahren habe zu einer Entschädigungszahlung
geführt.
Palmöl wird in zahllosen Produkten von Keksen über Shampoo
und Make-up bis zur Schokocreme eingesetzt. Wegen der stark gestiegenen
Nachfrage auf dem Weltmarkt breiteten sich die Palmölplantagen auf der
indonesischen Insel Sumatra sowie den indonesischen Teilen von Borneo und
Neuguinea in den vergangenen Jahren enorm aus. Ganze Urwälder wurden dafür
gerodet und der Lebensraum vieler bedrohter Tierarten zerstört.
Illegale Brandrodungen lösen zudem alljährlich riesige Waldbrände
aus. Die Rauchschwaden führen wahrscheinlich auch zu einer höheren
Sterblichkeitsrate in der Region. US-Studien zufolge starben mehr als 100'000
Menschen eines frühzeitigen Todes wegen der verheerenden Brände im Jahr 2015.
Das indonesische Umweltministerium wollte sich auf Anfrage von AFP zunächst
nicht zu dem Greenpeace-Bericht äussern.