Am zehnten Tag in Folge haben Anleger mit haufenweise Verkäufen die Börsenkurse in den Keller rasseln lassen. Der Swiss Market Index (SMI) mit den grössten 20 Schweizer Titeln verlor am Dienstag zeitweise über 5 Prozent und fiel unter die Marke von 4700 Punkten.
Erst am Vortag, dem ersten Handelstag nach der Herabstufung der USA vom Top-Rating AAA auf AA+ durch die Agentur Standard & Poor’s, hatte der SMI die 5000er-Marke unterschritten. Am Montag allein verlor der Index fast 4 Prozent seines Werts.
Rekordtiefs für Euro und US-Dollar
Panik herrschte auch an anderen grossen Börsenplätzen: In Frankfurt brach der Leitindex DAX zeitweise um über 7 Prozent ein. Schwer geprügelt wurde auch der FTSE 100, der die hundert grössten Titel der Londoner Börse vereint. Zuvor waren auch an den asiatischen Börsen die Kurse einmal mehr gefallen.
Der Wert des Euros fiel kurzzeitig auf unter 1,05 Franken, einem Wert so tief wie nie zuvor. Damit hatte die Einheitswährung innerhalb weniger Stunden erneut 2 Rappen verloren. Rekordtief fiel auch der Dollar, für den weniger als 74 Rp. bezahlt wurden. Das Dollar-Tagestief lag bei 0,7361 Franken.
«Alle schütteln nur noch den Kopf»
Laut der Nachrichtenagentur Reuters wurde an Börsen seit Mai 20 Prozent Wert vernichtet. «Rationalität bringt hier gar nichts mehr. Es herrscht Panik in den Räumen der Portfoliomanager, in den Handelsräumen sowieso. Alle schütteln nur noch den Kopf oder halten die Hände vor die Augen», zitierte die Nachrichtenagentur einen Händler in Frankfurt zur Stimmung am Dienstag.
In den Märkten herrscht ein tiefer Vertrauensverlust in die USA und Europa, wo man fern von der Gewissheit ist, dass die Regierungen brennende Schuldenprobleme bald in den Griff bekommen. Ein «Double-Dip» in den USA, also ein erneutes Abgleiten der Wirtschaft in die Rezession, ist das Schreckgespenst der Anleger