Der Bundesrat will in der Schweiz verbotene Pestizide weiterhin exportieren - aber kontrollierter. Der Plan provoziert Widerstand.
In der Schweiz sei der Wirkstoff Atrazin seit 2012 verboten - die Ausfuhr jedoch erlaubt, schreibt "der Bund". Nun wolle der Bundesrat dessen Export erschweren. Neu soll für die Ausfuhr "bestimmter "gefährlicher" Pflanzenschutzmittel eine Bewilligungspflicht gelten. Betroffen sind Atrazin, Diafenthiuron, Methidathion, Paraquat und Profenofos.
Analog EU-Regel soll jener Staat, in den die Mittel gelangen, deren Einfuhr ausdrücklich zustimmen. Der Plan sorg bei der Industrie für Unmut. Der Branchenverband der Chemie- und Pharmaindustrie befürchtet Wettbewerbsnachteile für Syngenta oder BASF.
Umweltverbände fordern hingegen ein gänzliches Exportverbot. Die Regelung sei sinnlos, sofern Gesuche bereits abgenickt werden, sobald der Einfuhrsaat die Zustimmung gebe. Es brauche eine eigene Risikoabschätzung, erklärt Greenpeace-Mann Philippe Schenkel gegenüber "der Bund". Auch Nationalrätin Lisa Mazzone (Grüne) spricht sich für ein Verbot aus. Man müsse bedenken, dass in Schwellen- und Entwicklungsländer die Gefahr einer nicht vorschriftgemässen Anwendung gross sei.


