Verschiedene Umwelt- und Konsumentenschutzorganisationen fordern eine Eindämmung des Pestizideinsatzes in der Schweiz. Gemäss eines Reduktionsplans des Vereins Vision Landwirtschaft könnten bis 2020 über die Hälfte weniger Pestizide als heute eingesetzt werden.
Der Plan ergänze den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel, den der Bundesrat in den nächsten Wochen in die Vernehmlassung schicken werde, teilten Vision Landwirtschaft und der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) am Dienstag mit. Der Plan solle den Prozess unterstützen, um zum Schutz der Gesundheit und Umwelt eine massgebliche Reduktion des Pestizideinsatzes zu erreichen.
40 bis 50 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel
Die Organisationen befürchten, dass der Aktionsplan des Bundesrates kaum substanzielle Verbesserungen bringen wird. So laute eine Vorgabe, dass die Massnahmen nicht zu geringeren Erträgen führen sollen. Gemäss bisherigen Dokumenten würde die Reduktion des Pestizideinsatzes weitgehend ausser Acht gelassen, heisst es im Bericht.
Laut Vision Landwirtschaft hingegen kann der Pestizideinsatz «ohne Versorgungsengpässe und ohne Mehrkosten für den Steuerzahler» reduziert werden. In der Landwirtschaft könnten 40 bis 50 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel, im Siedlungsbereich 80 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Dem Bericht zufolge gehört die Schweiz zu den Ländern mit einem besonders hohen Pestizideinsatz.
Verschiedene Massnahmen
Der Plan fordert vom Bund unter anderem, ehrgeizige und messbare Pestizidreduktionsziele festzulegen, die Kontrollen zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verbessern, die Subventionierung des Pestizideinsatzes aufzuheben und die Forschung und Ausbildung im Bereich des alternativen Pflanzenschutzes auszubauen.
Verschiedene Organisationen unterstützen diese Forderungen, darunter Pro Natura, der Verein deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde, die Stiftung für Konsumentenschutz oder die Kleinbauern-Vereinigung.