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Pferd: Spuren der Zähmung im Genom gefunden

Als der Mensch das Pferd zähmte, machte er es durch Zucht stärker, ausdauernder und zutraulicher. Dieser Prozess hinterliess Spuren im Erbgut, die nun ein internationales Forscherteam mit Schweizer Beteiligung nachweisen konnte. Die Resultate zeigen auch die Schattenseiten der Domestikation.

sda |

 

 

Als der Mensch das Pferd zähmte, machte er es durch Zucht stärker, ausdauernder und zutraulicher. Dieser Prozess hinterliess Spuren im Erbgut, die nun ein internationales Forscherteam mit Schweizer Beteiligung nachweisen konnte. Die Resultate zeigen auch die Schattenseiten der Domestikation.

Die Domestikation des Pferdes begann vor rund 5500 Jahren. Berittene Heere und der rasche Transport von Waren und Botschaften verwandelten die menschliche Zivilisation grundlegend, wie die Forscher in den «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften schreiben. In dieser Zeit wandelte der Mensch das Wildpferd in hunderte Pferderassen um.

Zähmbar

Dieser Prozess spiegelt sich im Erbgut wieder: Gene für bestimmte Eigenschaften wurden durch die Zuchtwahl bevorzugt. Eine Gruppe umfasst Gene für die Muskulatur, die Gliedmassen und das Herzkreislaufsystem der Hauspferde. Veränderungen dieser Gene machten die Pferde zu stärkeren und ausdauernden Reit- und Lasttieren.

Eine weitere Gruppe von Genen betrifft kognitive Fähigkeiten und das Verhalten der Tiere. Dazu gehören Eigenschaften wie das Sozialverhalten, die Lernfähigkeit, die Angstreaktion und die Freundlichkeit. Diese Aspekte waren vermutlich zentral dafür, dass sich die Wildpferde überhaupt zähmen liessen, den Mensch als Sozialpartner akzeptierten und ihren Fluchtreflex ablegten, schreiben die Forscher.

Schädliche Genveränderungen gefunden

Die Studie zeigt jedoch auch die Nachteile auf: Die Forscher fanden zahlreiche schädliche Genveränderungen - Folgen von Inzucht - im Pferdegenom. Sie werten dies als Beweis für eine Theorie, dass Domestikation genetische Kosten mit sich bringt. Diese sogenannte «genetische Last» wurde etwa bei Tomaten, Reis und Hunden bereits nachgewiesen.

Das Team um Ludovic Orlando von der Universität Kopenhagen hatte für die Studie das Erbgut von zwei Urzeit-Pferden aus der Zeit vor der Domestikation mit heutigen und Przewalski-Pferden verglichen. Diese Wildpferdeart ist nicht der Vorfahr, sondern eine Schwesterspezies der Hauspferde. Beim Erbgut von Urzeit- und Hauspferden gab es beträchtliche Überschneidungen, nicht aber bei den Przewalski-Pferden.

An der Studie war auch das Team um den Populationsgenetiker Laurent Excoffier von der Universität Bern und vom Schweizerischen Institut für Bioinformatik in Lausanne beteiligt.

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