Vom Pony bis zum Shire-Horse, vom Sportmuffel bis zum Triathlet – am Bauernpferde-rennen hat es für jeden Platz. Mit Bildergalerie.
Jedes Rennen ein Highlight, das ist typisch Schwarzenburger Bauernpferderennen. Ziehen in einem Feld Pferde Römerwagen mit Gladiatoren, stehen fürs nächste Rennen bereits Biker und Reiter am Start. Für Abwechslung und Spannung ist gesorgt, was dem Bauernpferderennen jedes Jahr eine grosse Zuschauerschar beschert.
Disziplinen
Eher normale Disziplinen wie das Flachrennen für Freiberger oder Trabfahren für Ponnys buhlen mit dem Brückenwagenrennen, dem typischen Jugendrennen mit Freiberger oder Haflinger ohne Sattel oder dem Offroad-Kjöring um die Aufmerksamkeit des Publikums. Einen absoluten «Jöh»-Effekt haben die Pony-Prüfungen, aber auch das Stuten-Fohlen-Rennen. Wie die kleinen Rössli neben – oder manchmal gar vor – ihren Müttern Vollgas geben, muss einem einfach ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Ein Volksfest
Das Bauernpferderennen ist straff organisiert, anders könnten die rund 30 Felder gar nicht an einem Tag starten. Trotzdem erinnert die Stimmung eher an ein Volksfest. Hier freut sich meist auch der Letzte noch, wenn er ins Ziel kommt und wird vom Publikum auf den letzten Metern genauso, wenn nicht noch mehr, angefeuert wie der Sieger.
Spezialisten gefragt
Kommt es bei den Flach- und Wägeli-Rennen vor allem auf die Pferde und ihre Reiter an, haben bei der Reiter-Biker-Staffette auch die Velofahrer ein Wörtchen bei der Rangverteilung mitzureden.
«Auf dieser Bahn zu fahren, ist schon speziell, die Schlaglöcher verlangen einem viel ab», weiss etwa Triathlet Raphael Schertenleib (21) aus Heimberg aus Erfahrung. Seine Beine haben tipptopp funktioniert, zusammen mit Reiterin Martina Jakob und Pferd Geronimo haben sie das Rennen Nr. 14 gewonnen. Beim Offroad-Kjöring kommt es zudem etwas aufs Glück an.
«Grosse Löcher können einem zum Verhängnis werden». weiss Adi Helfenstein (33) aus Horw LU. Seit Jahren nimmt er mit seinen Offroad-Rollerblades als Anhängsel von Barbara Bucher auf Freizeris teil. «Letztes Jahr bin ich in der ersten Runde gestürzt, hoffentlich geht es diesmal besser!» Ging es. Diesmal wurde ihm Kurve zwei zum Verhängnis Reiterin Barbara aus Luzern kommt ohne ihn durchs Ziel. Adi nimmts sportlich, nur den Pneuschaden am Rollerblade findet er nicht so toll. Na ja, vielleicht kommt er ja nächstes Jahr mit grösseren «Pneus» unter den Füssen? Denn offenbar entscheidet die Flexibilität und der Durchmesser der Rollen übers Stehenbleiben und somit übers Gewinnen.
Heiteres und Trauriges
Apropos stehen bleiben. Die Maultiere erinnerten sich an ihre Eselgene und blieben nach einem schnellen Start beim Ausgang stehen – weder gut zureden noch antreiben konnten sie zum Weiterrennen motivieren, sehr zur Erheiterung der Zuschauer. Doch es gab auch einen traurigen Moment. Ein Pferd musste nach einem unglücklichen Sturz in der Kurve noch auf der Bahn vom Tierarzt eingeschläfert werden, der Reiter blieb unverletzt.
Ein Schatten auf dem sonst so fröhlichen und heiteren Volksfest und eine Erinnerung daran, dass ein Restrisiko bleibt und dass Freud und Leid manchmal sehr nahe beieinander liegen.


