Hitze kann für Pferde zur Gefahr werden.
zvg
Pferde leiden deutlich schneller unter hohen Temperaturen als Menschen. Ein weit verbreitetes Missverständnis besagt, dass Pferde Hitze gut wegstecken können. Doch wissenschaftliche Studien widerlegen dies klar.
Professor Michael Lindinger von der Universität Guelph in Kanada fand mit seinem Team heraus, dass Pferde bei schwülem Wetter im Schnitt rund zehnmal schneller überhitzen als Menschen.
Obwohl Pferde schwitzen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren, ist diese körpereigene Kühlung bei hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Luftzirkulation deutlich weniger effizient. Entscheidend ist deshalb nicht nur die Temperaturanzeige, sondern auch die relative Luftfeuchtigkeit. Eine einfache Faustregel hilft bei der Einschätzung des Hitzestresses: Der sogenannte vereinfachte Hitzeindex berechnet sich aus der Summe der Temperatur in Grad Fahrenheit und der Luftfeuchtigkeit in Prozent.
Werte unter 130 gelten als unbedenklich, zwischen 130 und 150 ist Vorsicht geboten, und bei Werten über 150 sollte das Training angepasst und Kühlmassnahmen eingeleitet werden. Ab einem Wert von 180 besteht akute Gefahr – Training ist dann zu vermeiden, und intensive Kühlung ist zwingend erforderlich.
Der Hitzeindex dient als Orientierungshilfe, muss aber im Gesamtkontext interpretiert werden. Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Rasse, Gewicht oder die Felldichte des Pferdes beeinflussen die individuelle Hitzebelastung zusätzlich.