Im Pferdefleisch-Skandal will der britische Umweltminister das Parlament am Montag über die weiteren Entwicklungen informieren. Owen Paterson sprach von einem «Betrug am Konsumenten». Der Skandal scheine weite Teile Europas einzuschliessen.
Paterson vermutet dahinter eine «weitreichende kriminelle Verschwörung». Berichte aus Frankreich weisen seinen Angaben zufolge auf zwei Schlachthöfe in Rumänien als mögliche Quelle des Pferdefleischs hin. Ein von einigen britischen Politikern gefordertes Moratorium auf Fleischimporte aus der EU lehnte Paterson am Montag im Gespräch mit dem Sender BBC ab, da dies unter EU-Regeln nicht erlaubt sei.
Das Pferdefleisch war den Behörden in Lasagne-Fertiggerichten aufgefallen. Das Fleisch war als Rind deklariert. in den Fertiggerichten waren nach Angaben der britischen Lebensmittelaufsicht FSA bis zu 100 Prozent Pferdefleisch. An die britischen Konsumenten gerichtet, betonte der Minister, dass der Verzehr von Fertigkost aus Rindfleisch sicher sei. Auch die FSA geht weiterhin davon aus, dass Fertigkost keine gesundheitliche Gefahren birgt.
Die französische Herstellerfirma Comigel, die auch Fleisch aus Rumänien bezieht, prüft nach eigenen Angaben rechtliche Schritte gegen einige Lieferanten, nachdem eine interne Untersuchung Hinweise ergeben habe, dass die Verunreinigung von Rindfleischprodukten wohl kein Zufall gewesen sei.
In Rumänien wurde am Montag das Ergebnis einer Untersuchung zweier verdächtiger Schlachthöfe erwartet.