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Pferdefleischskandal: Coop nimmt Lasagne vom Markt - BAG entwarnt

Der europäische Pferdefleisch-Skandal erreicht die Schweiz: Coop hat Anfang Woche eine Lasagne aus dem Regal genommen. Das Fleisch für das Eigenmarken-Produkt stammt von der Firma Comigel, die beim Pferdefleisch-Lieferanten Spanghero einkaufte.

sam/sda |

 

Der europäische Pferdefleisch-Skandal erreicht die Schweiz: Coop hat Anfang Woche eine Lasagne aus dem Regal genommen. Das Fleisch für das Eigenmarken-Produkt stammt von der Firma Comigel, die beim Pferdefleisch-Lieferanten Spanghero einkaufte.

Die Tests, ob die Coop-Rindfleisch-Lasagne ebenfalls Pferdefleisch enthält, laufen noch, so der Tagesanzeiger. Migros äussert sich nicht zu einer allfälligen Beziehung mit dem betreffenden Hersteller, sagt aber, man habe nicht reagieren müssen. Aldi – in England vom Skandal betroffen – habe die betroffenen Produkte der Marke Findus in der Schweiz nicht im Sortiment.  Im Unterschied zu Resteuropa gehört Findus in der Schweiz zu Nestlé. Diese Fertiggerichte für den hiesigen Markt werden in Rorschach mit Schweizer Fleisch produziert.

Coop untersucht Lasagne

Coop bestätigte am Dienstag auf Anfrage eine Meldung der Zeitungen «Bund» und «Tages-Anzeiger». Derzeit liefen Abklärungen, ob die von Comigel gelieferte Ware falsch deklarierte Fleischsorten enthielten, schreibt Coop in der Stellungnahme.

Das betreffende Produkt - die Coop Qualité & Prix Lasagne Verdi Bolognese - sei sofort aus dem Sortiment genommen worden. Damit wolle Coop das Risiko minimieren, dass Kundinnen und Kunden falsch deklarierte Ware kauften. Derzeit wird die Lasagne in den Lebensmittellabors von Coop untersucht. Offen ist auch die Frage, woher Comigel das gelieferte Fleisch genau bezogen hat. Dies werde derzeit von den EU-Behörden untersucht, schreibt Coop.

Parallel dazu sind ebenfalls gemäss "Tagesanzeiger" die Kantonschemiker aktiv geworden: Das Kantonale Labor Bern überprüft 30 verschiedene Proben von Fertiglasagne aus sämtlichen Grossverteilern. Im Aargau werden ebenfalls 30 Proben von Fleischsaucen und Hamburgern überprüft. Der Kanton Waadt kümmert sich um die Produkte aus der Westschweiz. Ergebnisse sollen bis Ende Woche vorliegen, zitiert der Tagi Otmar Deflorin, oberster Kantonschemiker.

Bisher keine EU-Warnung

Die EU verfügt mit dem «Rapid Alert System of Food and Feed» (RASFF) über ein europaweites Schnellwarnsystem für auffällige  Lebensmittel und behördlich angeordnete Lebensmittel-Rückrufe. Nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ist bisher keine Meldung an die Schweizer ergangen.

Das BAG geht darum «nach heutigem Kenntnisstand» davon aus, dass die Schweiz vom Pferdefleisch-Skandal nicht betroffen ist, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda heisst. Die Schweizer Behörden würden von der EU aktiv informiert, falls problematische Lieferungen in der Schweiz auf den Markt gelangt wären.

Für die Überwachung von Fleischerzeugnissen sind in der Schweiz die kantonalen Laboratorien zuständig. Fleischerzeugnisse werden von diesen routinemässig auf Tierarten untersucht. Derzeit würden in mehreren Kantonen zusätzliche Kontrollen durchgeführt, schreibt das BAG. Dies bestätigt der Waatdländer Kantonschemiker Bernard Klein: Die aktuelle Serie von Untersuchungen umfasse die Kantone Bern, Waadt und Aargau, sagte er auf Anfrage. Mit Resultaten sei Ende dieser Woche zu rechnen. Auch der Handel ist verpflichtet, seine Produkte zu untersuchen. 

SKS: Schweiz «keine Insel»

Aus Sicht der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) zeigt der Pferdefleisch-Skandal, dass die Verarbeitungswege äusserst komplex  geworden sind und die Bestimmungen leicht umgangen werden können. Weil die Schweizer Lebensmittelgesetzgebung weitgehend jener der EU gleiche, sei die Schweiz diesbezüglich «keine Insel», schreibt die SKS in einer Mitteilung.

Die Revision des Lebensmittelrechts, die derzeit im Parlament hängig ist, dient der weiteren Angleichung von Schweizer Recht und europäischem Recht. Nach dem Willen der nationalrätlichen Gesundheitskommission soll bei stark verarbeiteten Produkten die Pflicht zur Deklaration des Produktionslandes wegfallen. Für die SKS ist dies angesichts des Pferdefleischbetrugs der «falsche Weg».

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