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Pferdefleischskandal: Ein Umdenken ist notwendig

Martin Rufer, Leiter Departement Produktion, Märkte und Ökologie des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV), fordert ein nachhaltiges Umdenken bei den Herstellern von Lebensmitteln, aber auch bei den Konsumenten.

SBV |

 

 

Martin Rufer, Leiter Departement Produktion, Märkte und Ökologie des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV), fordert ein nachhaltiges Umdenken bei den Herstellern von Lebensmitteln, aber auch bei den Konsumenten.

Der Skandal um Pferdefleisch, das ohne entsprechende Deklaration Verarbeitungsprodukten mit Rindfleisch beigemischt wurde, beschäftigt halb Europa und hat auch die Schweiz erreicht.

Es handelt sich dabei klar um Betrug mit einer wirtschaftlichen Motivation: Billigeres Pferdefleisch dient als Ersatz für teureres Rindfleisch. Der Pferdefleisch-Skandal ist aber auch die Folge einer zunehmenden internationalen Handelstätigkeit, die schon fast dekadente Ausmasse angenommen hat. Die Rohstoffe oder Lebensmittel gelangen von Händler zu Händler von Land zu Land, bevor das Produkt schliesslich beim Konsumenten landet. Das Ziel dabei: einige Rappen billiger sein!

Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden. Wir brauchen klare und glaubwürdige Regeln für die Deklaration von Nahrungsmitteln sowie wirkungsvolle Kontrollen, mit denen deren Einhalten überprüft wird. Was die Regeln anbelangt: Das Parlament behandelt in der kommenden Frühjahrssession das Lebensmittelgesetz und die Swissness-Vorlage. Die Räte haben es über diese beiden Vorlagen in der Hand, glaubwürdige Regeln für die Deklaration und die Auslobung der Herkunft von Nahrungsmittel festzulegen. 

Neben Regeln und wirkungsvollen Kontrollen ist beim Lebensmittelhandel und den Konsumenten ein Umdenken gefragt: Es kann nicht sein, dass Lebensmittel wegen kleinen Preisvorteilen über Tausende Kilometer herumgefahren werden. Warum  nicht vermehrt regional produzierte Lebensmittel kaufen, deren Herkunft und Herstellung vom Produzenten bis zum Konsumenten einfach zurückverfolgt werden kann?

In Umfragen bestätigen die Konsumenten immer wieder, dass ihnen das Tierwohl am Herzen liegt. Das sollte nicht nur beim Frischfleisch ein Argument sein, sondern auch in der Verarbeitung und in der Gastronomie. Ich wünsche mir, dass die Schweiz nicht nur vorübergehend über den Pferdefleischskandal empört ist, sondern nachhaltig umdenkt.

Martin Rufer, Leiter Departement Produktion, Märkte und Ökologie des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV)

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