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Pflanzen schaffen sich im Boden einen Wasservorrat

Die Erde direkt um Pflanzenwurzeln enthält mehr Wasser als der restliche Boden. Das zeigt eine Studie mit Beteiligung des Paul Scherrer Instituts (PSI). Pflanzen scheinen sich also einen Wasservorrat anzulegen, der ihnen über kurze Trockenperioden hinweg helfen kann.

sda |

 

 

Die Erde direkt um Pflanzenwurzeln enthält mehr Wasser als der restliche Boden. Das zeigt eine Studie mit Beteiligung des Paul Scherrer Instituts (PSI). Pflanzen scheinen sich also einen Wasservorrat anzulegen, der ihnen über kurze Trockenperioden hinweg helfen kann.

Dass Wurzeln den Boden in ihrer nächsten Umgebung verändern, ist  lange bekannt, wie das PSI am Donnerstag mitteilte. In dieser in der  Fachsprache Rhizosphäre genannten Bodenschicht leben deutlich mehr  Mikroorganismen als anderswo. Bestimmte Mineralstoffe sind dafür  seltener, weil die Pflanze diese Metallionen dem Boden entzieht.

So ähnlich stellten sich Forscher dies bisher auch beim Wasser  vor: Weil die Wurzel Wasser aus dem Boden aufnimmt und dieses erst  mit der Zeit wieder nachfliesst, sollte die Wasserkonzentration in  der Nähe der Wurzeln verringert sein. Doch eine im Fachmagazin «New  Phytologist» publizierte Studie widerlegt nun diese Annahme.

Gallertartiger Wasserspeicher

Ein internationales Forschungsteam untersuchte dafür den Boden  rund um die Würzelchen von drei verschiedenen Pflanzenarten, nämlich  Mais, Lupine und Kichererbse. Es zeigte sich, dass der Boden im  Umkreis von einigen Millimetern rund 30 Prozent mehr Wasser enthält  als der restliche Boden.

Die Pflanzen brächten dies vermutlich mit einer gallertartigen  Substanz zustande, welche die Wurzel aussondere, wird  Studienmitautor Andrea Carminati von der Universität Göttingen (D)  im Communiqué zitiert. Diese Substanz könne das 10’000-Fache ihres  Trockengewichts an Wasser binden.

Durchleuchteter Boden

Die Pflanze könnte sich so einen Wasservorrat für kurze Perioden  der Trockenheit schaffen, nehmen die Forscher an. Für lange Dürren  würde dieses Reservoir zwar nicht reichen, doch für kürzere Periode  alleweil. Das Wissen könnte laut den Forscher dabei helfen, neue  trockenresistente Pflanzen zu züchten.

Durchgeführt wurden die Experimente am PSI in Villigen mit einem  einzigartigen Verfahren. Die Forscher nutzten Elementarteilchen  namens Neutronen, um die Wurzeln und den Boden zu durchleuchten. Sie  konnten damit die Wasserverteilung auf Bruchteile eines Millimeters  genau sichtbar machen, ohne die Pflanzen aus dem Boden nehmen zu  müssen.

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