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Bis 2040 80 Prozent robuste Sorten

Der Absenkpfad Pflanzenschutzmittel ist für die Kartoffelbranche eine Herausforderung. Um das Ziel erreichen zu können, will sie künftig vermehrt auf robuste Sorten setzen. Mit dem Bund wurde eine Zielvereinbarung geschlossen. Bis 2040 sollen diesen Sorten massiv ausgebaut werden.

Im Frühling 2022 hat der Bundesrat im Rahmen der parlamentarischen Initiative den Absenkpfad Pflanzenschutzmittel. Die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitten müssen bis ins Jahr 2027 um 50 Prozent reduziert werden.

Gefährliche Kraut- und Knollenfäule

Für die Kartoffelproduzenten ist das ein ambitioniertes Ziel. «Beim Anbau von Kartoffeln sind die Landwirte auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln angewiesen. Dies sowohl im konventionellen Anbau wie auch in der Bio-Produktion», schreibt die Branchenorganisation Kartoffeln, Swisspatat, in einer Mitteilung.

Besonders gravierend sei das Auftreten der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans). Diese könne innert kürzester Zeit zu einem Totalausfall führen. Swisspatat weist darauf hin, dass die Pilzkrankheit in Europa zu Hungersnöten geführt hat. Um die Krankheit zu bekämpfen, werden beim konventionellen Anbau Fungizide, beim Biolandbau Kupferpräparate eingesetzt.

Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)

Die Sporen der Pilzkrankheit verbreiten sich durch die Luft und vermehren sich bei feuchten Bedingungen im Kartoffelfeld schnell, wenn sie nicht behandelt werden. Im biologischen Anbau spritzen die Landwirte gegen den Pilz Kupferpräparate, im konventionellen ÖLN-Anbau synthetische Fungizide.

Wenn sich die Pilzkrankheit ungehindert ausbreitet, kann dies grosse Ertragsverluste bis zu einem Totalausfall zur Folge haben. Gleichzeitig bildet der Pilz auch diverse Mutationen, die eine allfällige Resistenz von einzelnen Sorten durchbrechen können.

Ermutigende Resultate

Um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu senken, will die Branche mehr auf robuste Sorten setzen. Diese sind gegenüber der Kraut- und Knollenfäule resistent oder weisen zumindest eine gewisse Robustheit auf. Die Resultate eines Forschungsprojekt der Forschungsanstalt Agroscope sowie der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften sind ermutigend.

Bei robusten Kartoffelsorten sank die Anzahl an Fungizidanwendungen gegenüber herkömmlichen Kartoffelsorten um über 50 Prozent. «Robuste Kartoffelsorten können, zusammen mit Hilfsmitteln wie Prognosemodelle, einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes leisten», schreibt Swisspatat.

Züchtung braucht viel Zeit

Doch bei robusten Sorten gibt es einen «Haken». Die Züchtung benötigt viel Zeit. «Bis eine neu gezüchtete Kartoffelsorte auf den Markt kommt, dauert es 12 bis 15 Jahre. Da heute erst wenige Sorten die Anforderungen erfüllen, dauert die Erreichung der Ziele seine Zeit und aufwändige Züchtungsarbeit ist erforderlich», schreibt Swisspatat.

Denn nebst der Robustheit gegenüber Krankheiten müssen die neuen Sorten viel weitere Bedingungen erfüllen, untere anderem Hitze- und Trockenheitstoleranz, Lagerfähigkeit, Verarbeitbarkeit zu Kartoffelprodukten, Virusanfälligkeit in der Vermehrung oder Resistenz gegenüber Krankheiten. «Damit eignen sich nicht alle robusten Sorten für die Schweiz», schreibt Swisspatat. Immerhin: Von den drei neu zugelassenen Sorten 2024 weisen zwei gute Resistenzeigenschaften gegenüber der Kraut- und Knollenfäule auf.

Ganze Branche engagiert sich

Die Kartoffelbranche hat mit dem Bundesamt für Landwirtschaft eine Zielvereinbarung abgeschlossen. Bis 2028 sollen auf 25% der Kartoffelfläche robuste Sorten angebaut werden. Der Anbau solcher Sorten soll bis im Jahr 2040 auf 80% der Fläche ausgedehnt werden.

«Hinter der Vereinbarung steht die gesamte Kartoffelbranche mit Produktion, Handel und Verarbeitungsindustrie», schreibt Swisspatat. Für die Zielerreichung wolle sich damit die gesamte Wertschöpfungskette engagieren.

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