Die Agravis Raiffeisen AG macht Fortschritte bei ihrem Ziel, den Anbau von kohlenstoffärmerem Weizen voranzubringen. Gemeinsam mit dem belgischen Mühlenunternehmen Dossche Mills und dem niederländischen Düngemittelhersteller OCI Nitrogen hat Agravis 2023 ein Projekt gestartet, um die Ernte von CO2-reduziertem Weizen deutlich zu steigern. Ziel der Partner ist es, den Verbrauchern Schritt für Schritt mehr Weizenprodukte aus nachhaltig erzeugtem Mehl anzubieten.
Von 200 auf 1’700 Hektar
Mit ihrem umfangreichen Netzwerk von Landwirten spielt die Agravis nach eigenen Angaben eine entscheidende Rolle bei der Ausweitung der Initiative. Dossche Mills verarbeite den Weizen zu Mehl, das für die Herstellung von Brot, Keksen und anderen Weizenprodukten verwendet werde. Die Düngemittel von OCI Nitrogen wiederum seien vollständig ISCC+-zertifiziert.
Laut Agravis ist die Anbaufläche des CO2-reduzierten Weizens seit Beginn der Zusammenarbeit von zunächst 200 Hektar auf 1’700 Hektar im vergangenen Jahr gewachsen. Die Erntemenge habe zuletzt bei insgesamt rund 14’000 Tonnen gelegen. Eine Schlüsselrolle in dem gemeinsamen Projekt spielen Agravis zufolge die Stickstoffdünger von OCI Nitrogen. Diese würden mit Biogas statt fossilen Brennstoffen hergestellt, was die Treibhausgasemissionen während der Produktion um mehr als 60% reduziere.
Einsatz von Biokohle
Neben der Verwendung innovativer Düngemittel würden in dem Projekt weitere Möglichkeiten erforscht, um die Emissionen zu senken, so Agravis. Dazu gehörten der Einsatz von Biokohle, einer Methode zur Bindung von Kohlenstoff im Boden, und die Verwendung verbesserter Düngemittel, die die Emissionen bei der Produktion und Nutzung noch weiter senkten.
Ziel sei es, im Jahr 2025 rund 25’000 Tonnen CO2-reduzierten Weizen zu ernten und die Treibhausgasemissionen des Weizenanbaus bis 2030 um die Hälfte zu senken. Bisher wurde Agravis zufolge im Projekt der CO2-Fussabdruck pro Tonne Weizen um bis zu 20% vermindert.