Die landwirtschaftlichen Betriebe in Dänemark haben in diesem Jahr eine erneut schwache Getreide- und Rapsernte eingefahren. Nach der aktuellen Schätzung von Danmarks Statstics übertraf das Getreideaufkommen mit 7,60 Mio. Tonnen das schlechte Vorjahresergebnis zwar um gut 460’000 Tonnen. Die sehr gute Ernte 2022 wurde aber um 1,97 Mio. Tonnen beziehungsweise mehr als ein Fünftel verfehlt. Die als «normal» eingestufte Menge, die dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2023 entspricht, wurde demnach um 16% unterschritten.
Viel Regen
Das schlechte Ergebnis ist überwiegend ertragsbedingt, denn die Getreidefläche lag mit 1,23 Mio. Hektar «nur» um knapp 6% unter der des sehr guten Erntejahres 2022. Ursache waren übermässige Niederschläge in diesem Frühjahr und Sommer. Besonders traf das den Winterweizen, dessen Ernte mit geschätzten 3,35 Mio. Tonnen noch um 230’000 Tonnen oder 6,5% kleiner ausfiel als 2023 und um 782’000 Tonnen beziehungsweise 19% unter dem Niveau von 2022 blieb.
An Sommergerste, dem zweitwichtigsten Getreide in Dänemark, wurden dieses Jahr 2,80 Mio. Tonnen gedroschen; das waren 592’000 Tonnen oder 27% mehr als im Jahr 2023. Zum Ergebnis von 2022 fehlten aber 907’000 Tonnen beziehungsweise fast ein Viertel. Die Roggenernte erreichte 662’000 Tonnen, nach nur 616’000 Tonnen im Vorjahr und 700’000 Tonnen im Jahr 2022.
Preise deutlich tiefer
Sehr enttäuschend fiel für die dänischen Landwirte die Rapsernte aus. Sie belief sich nach der amtlichen Schätzung lediglich auf 700’000 Tonnen. Damit wurde das Vorjahresniveau bei unveränderter Fläche um 127’000 Tonnen oder gut 15% unterboten. Im Jahr 2022 waren bei allerdings umfangreicheren Anbau annähernd 900’000 Tonnen Rapssaat erzeugt worden.
Wie Danmarks Statistics ausserdem berichtete, lag der Verkaufspreis für Getreide im zweiten Quartal 2024 um durchschnittlich 17% unter dem Niveau des gleichen Vorjahreszeitraums. Insgesamt rund 16’800 Betriebe bauten zur Ernte 2024 Getreide an, davon etwa 9’900 Winterweizen und rund 13’900 Sommergerste.