Ähnlich wie letztes Jahr profitierten viele Rübenfelder zwischen der zweiten und dritten Proberodung von ausgiebigen Niederschlägen, regional jedoch zu unterschiedlichen Zeitpunkten. In der Ostschweiz wurden die grössten Mengen Ende August gemessen, in der Westschweiz innerhalb der letzten sieben Tage vor der dritten Proberodung.
Rübenrüssler: Entschädigungsfonds
Dank dieser guten Wasserversorgung präsentieren sich die Rüben jetzt vielerorts erfreulich. Leider hat in den westlichen Anbauregionen die Gelbverfärbung der Blätter durch SBR und Viröse Vergilbung weiter zugenommen, was den Zuckergehalt negativ beeinflusst. Insgesamt ist der Befall jedoch schwächer als in den Vorjahren.
Bei den durch den Rübenrüssler befallenen Feldern hat sich die Situation etwas entspannt, und die Fäulnis hat sich glücklicherweise nur beschränkt ausgebreitet. Die Parzellen werden weiter intensiv beobachtet. Für die von Totalausfällen betroffenen Pflanzerinnen und Pflanzer richtet die Branche einen Entschädigungsfonds ein, um mit einem Beitrag in Abhängigkeit der «verlorenen» Fläche zu unterstützen.
Romandie mit tieferem Zuckerertrag
Nach einem schwierigen Start in das Rübenjahr mit nassen Aussaatbedingungen, gefolgt von ausgeprägter Trockenheit, hat die Rübe ein weiteres Mal ihr Kompensationsvermögen und Robustheit bewiesen. In den östlichen Anbauregionen hat sie in den letzten vier Wochen deutlich an Gewicht zugelegt. Der Rübenertrag von 99t pro Hektare liegt nur leicht unter dem letztjährigen Spitzenwert, und der berechnete Zuckerertrag von 15,7t pro Hektare stimmt ebenfalls zuversichtlich.
Der Zuwachs in den westlichen Erhebungsparzellen konnte demgegenüber nicht ganz mithalten. Der Rückgang beim Zuckergehalt auf 14,8 Prozent war aufgrund der Niederschläge der letzten Tage zu erwarten. Der Ertragszuwachs auf 82,7t pro Hektare ist zwar überdurchschnittlich, der berechnete Zuckerertrag bleibt jedoch mit 12,2t pro Hektare unter dem fünfjährigen Durchschnitt.
Gesamthaft betrachtet haben sich die Aussichten auf die Rübenernte 2023 seit der ersten Proberodung wesentlich verbessert. Wichtig ist nun, dass die Rüben möglichst lange im Boden bleiben und das Wachstumspotenzial ausgeschöpft wird. Jede Tonne hilft den Markt für einheimischen Zucker auch in Zukunft zu sichern.
Kommentare (2)