In Italien sind die erneuerbaren Wasserressourcen in den vergangenen 100 Jahren um ein Fünftel zurückgegangen. Darauf weist aktuell die Forschungsorganisation CREA hin, die dem Landwirtschaftsministerium in Rom zugeordnet ist.
Von den rund 30 Mrd. Kubikmeter Wasser, die jedes Jahr entnommen werden, entfallen demnach 41% auf die Landwirtschaft. Mais bezeichnen die Forscher in ihrem Bericht als den grössten «Wasserfresser» mit einem Anteil von 19%.
1,6 Mio. ha bewässert
Wie CREA unter Berufung auf SIGRIAN, der Datenbank, mit der die Aktivitäten von 600 Bewässerungseinrichtungen überwacht werden, weiter berichtete, werden rund 1,6 Mio. Hektar und damit 60% der bewässerten Flächen im ganzen Land mittels eines Bewässerungsnetzes von 43’000 Kilometer Länge mit Wasser versorgt.
Derweil verweist die Datenbank DANIA auf mehr als 450 sofort umsetzbare Bewässerungsprojekte, wobei der Investitionsbedarf auf 4,3 Mrd. Euro (4,1 Mrd. Fr.) geschätzt wird. Es geht um bestehende fast 8’000 Kilometer sowie den Bau eines gut 500 Kilometer umfassenden neuen Bewässerungsnetzes. Dadurch könnten laut CREA 400 Mio. Kubikmeter Wasser eingespart und insgesamt mindestens 1 Mio. Kubikmeter an neuen kleineren und mittleren Speicherkapazitäten geschaffen werden.
Verluste bei Trinkwasseraufbereitung
Immer wieder wird in Teilen Italiens beklagt, «wir haben zu wenig Wasser, die Dürre ist schuld». Dem widersprach kürzlich aber der Rechnungshof des Landes. Nach seinen Angaben werden jährlich gut 9 Mrd. Kubikmeter Wasser für den Trinkwasserkonsum entnommen. Aber die tatsächlich gelieferte Menge entspricht nur der Hälfte der Entnahme, nämlich 4,6 Mrd. Kubikmeter.
Hauptgründe sind laut den Rechnungsprüfern Verluste bei der Trinkwasseraufbereitung und eine ineffiziente Verteilung. Allein beim Transport zu den Entnahmestellen werden schätzungsweise 3,4 Mrd. Kubikmeter Wasser im Jahr verschwendet.