Humus spielt für die Bodenfruchtbarkeit eine zentrale Rolle und erfüllt vielfältige Aufgaben: er liefert Nährstoffe, verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, schützt den Boden vor Erosion und fördert die Bodenorganismen.
«Humusreiche Böden ermöglichen nicht nur gute Erträge, sie verbessern auch die Anpassungsfähigkeit der landwirtschaftlichen Kulturen an lange Trockenphasen und intensive Niederschläge», schreibt das Fibl. Nach einer Periode mit abnehmenden Humusgehalten seien die Werte in Schweizer Ackerböden in den letzten Jahrzehnten stabil geblieben.
Das Potenzial zum Humusaufbau wird gemäss Fibl bei Weitem nicht genutzt. Viele Massnahmen würden sich gut in die gängige landwirtschaftliche Praxis integrieren lassen. «Eine an die betrieblichen Bedingungen angepasste Humusstrategie bringt die Vorteile erfahrungsgemäss am besten zum Tragen», heisst es weiter.
Das 20-seitige Merkblatt stellt die wichtigsten Massnahmen der Humuswirtschaft vor und gibt Hinweise für die Planung einer betriebsspezifischen Strategie.
Was versteht man unter Humus?
Humus bezeichnet die gesamte tote organische Substanz im Boden. Alle organischen Ausgangsmaterialien (pflanzlichen, tierischen und mikrobiellen Ursprungs) werden im Boden durch Mikroorganismen abgebaut. Weil die Ausgangsmaterialien unterschiedlich zusammengesetzt sind, ist der Humus ein sehr heterogenes Gemisch unterschiedlicher organischer Substanzen. Humus färbt den Boden dunkel. Die Farbe des Bodens kann daher grobe Hinweise auf den Humusgehalt liefern.
In mineralischen Böden reichert sich Humus vor allem im Oberboden an, wo am meisten organisches Material vorhanden ist und die mikrobielle Aktivität am höchsten ist. Deshalb werden mineralische Böden nach unten in der Regel heller.