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Humusbilanzrechner wird vereinfacht

Mit dem Einarbeiten von Ernterückständen wird Humus vermehrt. Das soll allenfalls belohnt werden – im zweiten Anlauf. 

Humus soll dazu beitragen, dass landwirtschaftliche Böden als Kohlenstoffspeicher dienen und das Klimagas Kohlendioxid aus der Luft binden. Auch wenn Winter ist und die Vegetation ruht, lohnt es sich, den eigenen Umgang mit dem Boden zu überdenken und allenfalls zu optimieren.

Digiflux ab 2025 Pflicht

2023 wollte der Bund einen Beitrag für das Ausfüllen der Humusbilanz einführen. Françoise Tschanz vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW): «Die Humusbilanz wird in diesem und im nächsten Jahr von Agroscope überarbeitet und für den Anwender vereinfacht. Dazu werden auch Schnittstellen mit anderen Systemen wie Digi-Flux erstellt, wodurch Betriebsangaben nicht doppelt eingegeben werden müssen.»

Die Pflicht, die berufliche Anwendung von Pflanzenschutzmitteln digital zu erfassen, ist für Landwirtschaftsbetriebe ab 2026 vorgesehen. Auch wer Pflanzenschutzmittel, Dünger und Kraftfutter verkauft oder weitergibt, muss dies melden und dies bereits ab 2025. Der Einführungsplan ist auf der Homepage Mitteilungspflicht Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe  dargestellt.

Die vom BLW entwickelte digitale Plattform heisst Digiflux. Sie wird ab 2025 eingeführt. «Ob und in welcher Form eine Unterstützung des Ausfüllens der Humusbilanz künftig angeboten wird, kann erst nach der Implementierung der Neuerungen geprüft werden», so Françoise Tschanz.

Humusbilanz-Rechner

Mit der Humusbilanz kann abgeschätzt werden, ob die Bewirtschaftung den Humusgehalt fördern oder erhalten kann oder ob ein Risiko für Humusverlust besteht. Dafür werden die Zufuhr und der Abbau von organischer Substanz verglichen. Es werden nur die Parzellen mit Ackerfläche inklusive Kunstwiesen betrachtet.

Als Ergebnis liegt jährlich eine Bilanz pro Parzelle sowie eine durchschnittliche Bilanz über alle Parzellen des Betriebes vor. Der Humusbilanz-Rechner von Agroscope ist im Internet frei verfügbar und Smartphone-tauglich. Die eingegebenen Daten werden im Konto des Benutzers gespeichert und sind ausschliesslich für ihn einsehbar. Der Benutzer kann seine Daten weiteren Personen zur Verfügung stellen. In den nächsten zwei Jahren soll der Rechner vereinfacht werden. sum   -> Hier gehts zum Humusbilanz-Rechner

Gründüngungen sinnvoll

Damit der Boden seine Aufgabe als Nährstoffgeber für Pflanzen und als Kohlenstoffsenke erfüllen kann, muss der Humusgehalt zumindest stabil bleiben, wenn nicht aufgebaut werden. Grundsätzlich enthalten landwirtschaftlich genutzte Braunerdeböden in der obersten Schicht laut Agroscope durchschnittlich 90 t/ha Humus. Da Humus durch organische Dünger, Ernterückstände der angebauten Kulturen und Gründüngungen in den Boden kommt, sind die besten Humusmehrer Wiese, Körnermais, Raps mit Stroh und Sonnenblumen.

Dabei gilt: In leichten, gut durchlüfteten Böden wird durch Bodenmikroben mehr und rascher Humus abgebaut als in schweren. Das hat zur Folge, dass der Humusgehalt in leichten Ackerböden eher gegen 2 Prozent tendiert, in schweren hingegen meist um 4 Prozent liegt. Massiv können sich in allen Böden Bewirtschaftungsfehler auswirken – etwa, wenn Erosion Erde wegschwemmt.

Vorteil Mistkompost

Bei der Frage, ob Gülle, Mist oder Mistkompost den besten Einfluss auf den Humusaufbau haben, rät Agroscope zu Mistkompost. Gülle trägt nur wenig zum Humusaufbau bei. Dieses Fazit zieht auch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau – und ergänzt, dass die Umstellung vom Pflug auf die reduzierte Bodenbearbeitung den grössten Effekt hat. Durch diese hat sich in einem Versuch etwa ein Viertel mehr Humus in der obersten Bodenschicht angereichert.

Der Humus konnte in den tieferen Schichten gehalten werden, was mit dem Tongehalt zusammenhängt. Ton bindet Humus gut. Durch die reduzierte Bodenbearbeitung konnte ein Humuszuwachs bis in eine Tiefe von 50 cm gemessen werden. Agroscope schreibt dazu, dass durch eine tiefe Grundbodenbearbeitung und die ganzflächige feine Saatbettbereitung beim Anbau von Kulturen wie Kartoffeln die Mineralisierung – also der Humusabbau – beschleunigt wird.

Humus

Als Humus wird die organische Bodensubstanz bezeichnet, die aus Wurzeln, Wurzelausscheidungen, auf dem Feld belassenen pflanzlichen Resten, zugeführten Hof- und Recyclingdüngern sowie abgestorbenen Bodenorganismen entstanden ist (Humifizierung). Alle diese humusbildenden Stoffe werden durch die Bodenorganismen ab- und umgebaut. Dabei gewinnen sie Energie und Nährstoffe für sich und gleichzeitig werden Nährstoffe (vor allem N, aber auch P und S) wieder pflanzenverfügbar gemacht (Mineralisierung).

Humus verbessert die Stabilität und Tragfähigkeit der Böden, deren Wasser- und Lufthaushalt sowie ihr Speichervermögen für Nährstoffe (aber auch für Schadstoffe). Je mehr Humus ein Boden enthält, desto leichter ist er durchwurzel- und bearbeitbar. Schliesslich trägt der im Humus gebundene Kohlenstoff (C) zur Regulierung der CO2-Menge in der Atmosphäre bei.

-> Das Merkblatt Humus in Ackerböden gibts es hier  zum Downloaden

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