Rund 90 Prozent des Speiseleins sowie rund 5000 Tonnen Leinsaat für Tierfutter werden jährlich importiert. Der Anbau von Lein hat in der Schweiz eine lange Tradition, und die Kultur ist gut an das lokale Klima angepasst. Im Anbau schätzen die Landwirte an der Kultur, dass die Leinpflanze die Fruchtfolge auflockert, ohne oder mit wenig zusätzlicher Düngung wächst und dabei die Bodenstruktur für Folgekulturen verbessert.
Auch das Nektarangebot für Insekten wird positiv wahrgenommen. Eine Herausforderung ist die schwache Dominanz von Öllein gegenüber der Ackerbegleitflora. Die besten Erträge konnten direkt nach Umbruch oder an zweiter Stelle in der Fruchtfolge erzielt werden. Eine Herausforderung sind auch die fehlende Ausrüstung für die Ernte sowie mangelnde Erfahrung mit der Ernte. Beim Mähen kommt es teilweise zu Verstopfungen im Schneidewerk und beim Dreschen zu Problemen bei der Aufnahme oder zu Verlusten beim Ausdreschen.
Die in einer Masterarbeit an der Hochschule Wädenswil ZH befragten Produzenten wünschen sich eine aktive Vermarktung von Schweizer Biolein. Dazu muss die Bekanntheit der gesundheitlichen Vorteile und der kulinarischen Verwendung von Leinsamen noch erhöht werden.