Mit der systematischen Räumung von Landminen will die Ukraine ihr Potenzial an nutzbaren Agrarflächen vergrössern. «Wir haben bereits einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht. 2024 wurden 310’000 Hektar von Minen geräumt, darunter 286’000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche», sagte Landwirtschaftsminister Vitaliy Koval bei einer Podiumsdiskussion zu der Thematik auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.
Koval unterstrich den Beitrag der Minenräumung für die Ernährungssicherheit. Von einem Hektar Land könnten pro Jahr 18 Menschen ernährt werden. Das ukrainische Institut für Bodenschutz arbeite daran, dass die geräumten Flächen nicht nur Ernten liefern, sondern auch den höchsten Umweltstandards entsprechen. Um dieses Ziel zu erreichen, würden mit Hilfe internationaler Partner modernste Technologien eingesetzt.
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) kündigte auf der Veranstaltung an, dass sie die Ukraine bei der Minenräumung auf Agrarflächen unterstützen werde. Entsprechende Programme würden bereits zusammen mit anderen Geldgebern vorbereitet. Über die Höhe der Förderung machte die EBWE keine Angaben, wies aber darauf hin, dass sie im Jahr 2024 für die Ukraine Projekte im Gesamtwert von 2,4 Mrd. Euro (2,26 Mrd. Fr.) genehmigt habe.
Über das tatsächliche Ausmass der Verminung von Flächen in der Ukraine gibt es nur grobe Schätzungen. Die US-Denkfabrik Center for European Policy Analysis (CEPA) geht davon aus, dass bis zu 40% der Gesamtfläche der Ukraine vermint sein könnten. Das wären etwa 240’000 Quadratkilometer