Die kleinen Widerhaken der Borstenhirse können Schlundverletzungen verursachen. Der Futterwert der Silagen und des Heus sinkt, da Hirsen einen tiefen Nährwert aufweisen. Herbizide gegen Hirsen im Mais reduzieren die guten Futtergräser.
Die Borstenhirse kann schon im Frühling keimen, wenn dieser trocken und warm ist. Die Jungpflanze hat einen roten Stielansatz und einzelne, lange Wimpern an der Blattscheide. Die Köpfe werden je nach Witterung ab Mitte Juni bis Ende August geschoben, somit im 2. und 3. Emdschnitt.
Die Borstenhirse kommt laut dem BBZN Hohenrain an trockenen Standorten vor, zum Beispiel an Strassenrändern und flachgründigen Stellen, und verbreitet sich von dort aus. Die Samen gelangen durch vorbeifahrende Erntemaschinen oder Vögel an diese Stellen. Ebenfalls kann der Samen durch zugekauftes Stroh oder Dürrfutter auf den Betrieb und anschliessend durch die Gülle oder den Mist auf die Parzellen gelangen.
Wenn die Borstenhirse vereinzelt in Parzellen vorkommt, sollte sie ausgerissen werden. Bei flächigem Vorkommen kann sie durch folgende Bewirtschaftungsmassnahmen zurückgedrängt werden:
- Schnitthöhe über 8cm wählen
- dichte Grasnarbe fördern
- Leitgräser versamen lassen
- Übersaat mit trockenheitsresistenten Gräsern wie Knaulgras oder Rohrschwingel
- kein Schnitt und keine Gülleausbringung zu Beginn von längeren Hitzephasen
- keine Schäden durch Gülle (Verätzung und Güllenmadli) verursachen, also Gülle gut verdünnen
- feucht einsilieren – die Säure reduziert die Keimfähigkeit der Samen
Bei einem hohen Schnitt hat es von Anfang an weniger offene Bodenstellen. Weiter spriessen die Gräser schneller und schliessen die Lücken.