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Robusten Kartoffelsorten: Vielversprechende Ergebnisse

Um den Kartoffelanbau nachhaltiger zu gestalten, hat die Branche in einem vierjährigen Projekt den Anbau von robusten Kartoffelsorten näher untersucht. Die Forschungsergebnisse sind laut Swisspatat positiv. Insbesondere die aktuelle Situation mit starkem Kraut- und Knollenfäulebefall zeige, wie wichtig diese Stossrichtung für den Kartoffelbau ist.

pd |

Der Anbau von Kartoffeln ist anspruchsvoll. Zum einen ist die Kultur anfällig auf die Kraut- und Knollenfäule und andererseits machen ihr die sich ändernden klimatischen Bedingungen zu schaffen. Kartoffeln mögen es weder heiss und trocken noch zu nass. So führt beispielsweise die diesjährige feuchte Witterung zu einem starken Befall der Kartoffeln mit der Kraut- und Knollenfäule.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat Swisspatat nach eigenen Angaben zusammen mit der Forschungsanstalt Agroscope sowie der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) ein vierjähriges Forschungsprojekt durchgeführt. Das vom Bundesamt für Landwirtschaft mitfinanzierte Projekt kommt nun zum Abschluss und zeigt vielversprechende Ergebnisse, um den Schweizer Kartoffelbau nachhaltiger zu gestalten.

Einsparungen beim Pflanzenschutz möglich

Im Video (s. unten) wird der Versuch erklärt: In der Region Mittelland wurden drei verschiedene robuste Kartoffel Sorten – heisst nicht Krautfäule anfällig – im Vergleich zu einer Referenzsorte getestet. Es wurden Prognosemodelle angewandt. Einerseits, um die erste Behandlung festzulegen, andererseits um die Behandlungsintervalle festzulegen und damit möglichst optimiert zu behandeln. Somit konnte auch die Auswirkungen auf den Fungizideinsatz untersucht werden.

Die Ergebnisse zeigten, dass mit robusten Kartoffelsorten je nach Jahr eine Einsparung von 50-75% des Fungizideinsatzes möglich ist, ohne dabei das Befallsrisiko für die Kraut- und Knollenfäule zu erhöhen. Wie Swisspatat mitteilt, seien gleichzeitig auch die Hitze- und Trockenheitstoleranz der Sorten untersucht worden. Die Ergebnisse des Projekts wurden in einem Film festgehalten, der hier angeschaut werden kann: 

Diese positiven Ergebnisse habe die Kartoffelbranche veranlasst, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und den Anbau von robusten Kartoffelsorten zu fördern, schreibt Swisspatat. Deshalb habe man der Branchenorganisation der Schweizer Kartoffeln – stellvertretend für die gesamte Schweizer Kartoffelbranche – eine Zielvereinbarung mit dem Bundesamt für Landwirtschaft abgeschlossen.

Getestete Sorten:

  • Sound: Schnellwüchsige Sorte, robust gegenüber Trockenheit und Hitze. Zeigte im Vorjahr beeindruckende Leistung.
  • Fenna: Festkochende Sorte, ebenfalls robust gegen Kraut- und Knollenfäule, aber etwas herausfordernder in der Lagerung.
  • Emanuelle: Eine neue Sorte, die erstmals im Projekt getestet wird. Noch begrenzte Erfahrungen, aber vielversprechend in Bezug auf Robustheit.

Bis 2040 auf 80% der Kartoffelfläche

Diese sehe vor, den Anbau von robusten Kartoffelsorten bis im Jahr 2040 auf 80% der Kartoffelfläche auszudehnen. Der Zielhorizont für die Etablierung von robusten Kartoffelsorten sei absichtlich weit gefasst, schreibt die Branchenorganisation. Dies liege an der langwierigen Züchtungsarbeit: Bis eine neu gezüchtete Kartoffelsorte auf den Markt kommt, dauert es 12 bis 15 Jahre. Stand heute erfüllten erst wenige Sorten die gewünschten Anforderungen.

Laut Swisspatat werde als eine der ersten Massnahmen im Rahmen dieser Zielvereinbarung beabsichtigt, das abgeschlossene Forschungsprojekt durch ein vierjähriges Nachfolgeprojekt fortzusetzen, um die Erkenntnisse zu vertiefen. Mit dem Engagement im Bereich der robusten Sorten trage die Kartoffelbranche so massgeblich zum Absenkpfad Pflanzenschutzmittel bei.

Wieso sind Pflanzenschutzmittel im Kartoffelanbau nötig?

Beim Anbau von Kartoffeln sind die Landwirte und Landwirtinnen auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln angewiesen, erklärt Swisspatat. Dies gilt sowohl für den konventionellen Anbau wie auch für die Bio-Produktion. Der Grund liegt in der gefürchteten Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans). Tritt die Pilzkrankheit im Feld auf, kann sie ohne Bekämpfung innerhalb kurzer Zeit zu einem totalen Ernteausfall führen. Um die Ausbreitung der Krankheit und damit den Ertragsausfall zu verhindern, setzen die Landwirte und Landwirtinnen im biologischen Anbau Kupferpräparate, im konventionellen ÖLN-Anbau synthetische Fungizide ein.

 

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