Schluss mit Erosion und Austrocknung

Gräben entlang der Höhenlinien, ein Wassersammelbecken beim Hof und die Agroforstwirtschaft helfen bei Dürre und Starkregen. Auf dem Naturgut Katzhof in Richenthal LU wurde das nötig.

Susanne Meier |

Trockenheit und Starkniederschläge sind für das Naturgut Katzhof im luzernischen Richenthal eine Herausforderung. Deshalb setzen Markus Schwegler und Claudia Meierhans auf ihrem Demeterbetrieb mit Gemeinschaftsgarten auf das Keyline-Design mit Agroforstwirtschaft.

Mal trocken, mal nass

«Seit 2015 bewirtschaften wir unseren Betrieb», erzählt Markus Schwegler. «In dieser Zeit erlebten wir trockene und sehr warme Sommer. 2021 und 2024 hingegen waren kühle und von Starkniederschlägen geprägte Jahre. Die Herausforderungen zeigen sich, egal ob es trocken oder nass ist, in der unregelmässigen Verteilung der Niederschläge.»

Die Lage des Hofes im Hügelgebiet, mit entsprechenden topografischen Voraussetzungen und mit eher leichten Böden, berge bei Wind die Gefahr der raschen Austrocknung und an gewissen Stellen bei Starkregen auch ein erhöhtes Risiko der Bodenerosion, bilanziert der Betriebsleiter.

Wasser verteilen

«Der Umstand, dass unsere Wasserversorgung auf Grundwasser aus eigener Quelle basiert, hat unseren Fokus noch stärker auf das Thema Wasser gelenkt.» Grundlage des ganzheitlichen Wassermanagementsystems, das die Betriebsleiter in den letzten Jahren aufgebaut haben, sind drei Elemente: Wassergräben, ein Speicherbecken und die Agroforstwirtschaft.

-> Wie ein Bauer der Trockenheit den Kampf ansagt

Nach dem Keyline-Prinzip, das ursprünglich aus dem Bergbau stammt und für die Landwirtschaft adaptiert wurde, haben Markus Schwegler und Claudia Meierhans auf ihrer Ackerfläche Gräben angelegt. Markus Schwegler erklärt: «Die Gräben verlaufen entlang der Höhenkurven. Sie haben ein leichtes Gefälle. Mit den naturnah ausgestalteten Kanälen sammeln und verteilen wir das Wasser. So versickert es langsamer, und wir haben auch die Möglichkeit, es aufzufangen.»

300 m3 Speicher

Die Oberflächenabflüsse führten das Wasser vom Acker schon immer zum Hof. Dort liegt das zweite Element des Wassermanagementsystems. «Früher hat das Wasser die Güllegrube gefüllt», erinnert er sich. «Heute fliesst es in ein 300 m3 grosses Speicherbecken beim Hof.»

Dieses ist mit einer Kautschukfolie eingekleidet und wurde dann naturnah aufgewertet, damit auch Insekten und Amphibien einen Lebensraum haben. «Mit einer Wasserpumpe können wir das Wasser entnehmen und bei Trockenheit zur Bewässerung nutzen. In regenreichen Perioden sorgt ein Überlauf dafür, dass das Becken nicht überfüllt wird.

Kastanien im Acker

Auch das dritte Element, die Bäume und Sträucher, die entlang der Hauptlinien gepflanzt wurden, haben eine wichtige Funktion bezüglich des Bodenwasserhaushalts und des Wasserkreislaufs. Dazu erklärt Markus Schwegler: «Auf 9 der insgesamt 15 Hektaren unserer Nutzfläche haben wir 2023 und 2024 das Agroforstsystem entlang der Keylines angelegt.

Auf den Ackerflächen wachsen nun Edelkastanien oder Holunder. In der Gemüsebaufläche wurden Haselnuss, Niederstammobst und Beeren gepflanzt.» Noch ist das Keyline-System jung. Doch hat es sich für Markus Schwegler bisher bewährt. Auch, weil er sich genug Zeit für die Planung genommen hat. «Es gibt bisher nur Kleinigkeiten, die wir verbessern wollen.

So müssen die Wassergräben idealerweise rund 40 cm tief sein. Dort, wo sie flacher sind, werden wir nachgraben. Und in unserer Region ist es zwingend, dass wir die Pflanzungen vor Wildverbiss schützen.»

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