Nach Angaben der Wissenschaftler können vom Menschen verursachte Stickstoffeinträge, etwa durch Dünger, den Wettbewerbsvorteil der Leguminosen verringern. Das führe wiederum zu einer geringeren Vielfalt unter den stickstoffbindenden Pflanzen. Laut Thilo Heinken von der Universität Potsdam tragen zunehmende Temperaturen und Trockenheit überraschenderweise nicht zu den beobachteten zeitlichen Veränderungen in der Artenvielfalt der Leguminosen bei.
Wie Heinken erläutert, ist die Stickstofffixierung, also die Fähigkeit von Pflanzen, Stickstoff zu binden, eine Ökosystemleistung in nährstoffarmen Böden. Da der Mensch auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zusätzlich Stickstoff durch Düngung einbringe und auch Industrie sowie Verkehr zur flächendeckenden Stickstoffdeposition beitragen würde, könnten stickstoffbindende Pflanzen künftig ihren Wettbewerbsvorteil auf nährstoffarmen Böden verlieren, so die Warnung der Wissenschaftler.
Das Forscherteam analysierte für seine Studie Datensätze aus der «forestREplot»-Datenbank zum Artenreichtum und zur phylogenetischen Vielfalt der Waldbodenvegetation in gemässigten Wäldern in Europa und in den USA. Die Basiserhebungen für die ausgewählten Flächen wurden bereits zwischen 1940 und 1999 durchgeführt; zwischen 1995 und 2019 fanden Wiederholungserhebungen statt. Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal «Science Advances» veröffentlicht
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