Stillgelegte Ackerflächen erholen sich nicht mehr

AgE |

Stillgelegte Felder erholen sich in punkto Artenvielfalt nur langsam und auch nicht mehr vollständig. Um den Erholungsprozess zu beschleunigen oder zu vervollständigen sollten deshalb Pflanzen von Arten ausgesät werden, von denen bekannt ist, dass sie sich auf den alten Feldern nicht von allein wieder ansiedeln. 

Das ist eine Empfehlung, die sich aus den Arbeiten eines Forschungsteam unter der Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) im US-Bundesstaat Montana ableitete.

Vorher unter Pflug

Dort wurde untersucht, wie sich die Biodiversität und die Zusammensetzung der Arten in 17 gemässigten Graslandflächen erholen. Diese Flächen waren in der Vergangenheit gepflügt und landwirtschaftlich genutzt, ihre Nutzung jedoch zwischen 1927 und 2015 eingestellt worden, so dass eine Rückeroberung durch die Natur und eine Erholung der Vegetation erfolgen konnten.

Die Forschenden verglichen diese stillgelegten Flächen mit Grasland, das nie beackert worden war und als Referenz für ein natürliches System diente. «Wir wollten herausfinden, wie schnell und wie vollständig die landwirtschaftlich genutzten Flächen ihre ursprüngliche Biodiversität zurückgewinnen. Wenn wir diesen Prozess besser verstehen, können wir auch besser einschätzen, wie wir ihn mit Renaturierungsmassnahmen unterstützen und beschleunigen können», sagt Forscherin Emma Ladouceur.

Mehrere Gräser kommen nicht mehr vor

Das Ergebnis: Selbst nach 80 Jahren hatten sich die Felder hinsichtlich der Biodiversität noch nicht erholt. Im Vergleich zu den unberührten Flächen lag die Zahl der Arten im Durchschnitt bei 65 %. Kurz nach der Stilllegung siedelten sich auf den alten Feldern vor allem Unkrautpflanzen und andere, wenig störungsanfällige Arten an. Nach und nach kamen auch solche Pflanzen wieder vor, die typischerweise auf den unberührten Flächen zu finden waren. Ihre Zahl erhöhte sich mit der Zeit.

Allerdings gab es laut den Untersuchungen auch 63 heimische Arten, die ausschliesslich im unberührten Grasland zu finden waren und sich nicht wieder auf den Renaturierungsflächen ansiedelten. Dort kamen hingegen deutlich mehr fremde Arten wie Gräser und Unkräuter vor, die typisch für ehemalige Nutzflächen sind.

In ihrer Studie konzentrierten sich die Forschenden darauf, wie sich ehemals landwirtschaftlich genutzte Felder ohne aktive Renaturierungsmassnahmen erholen. Mithilfe ihrer Erkenntnisse könnten entsprechende Massnahmen ausgearbeitet werden, die diesen Prozess noch besser unterstützen, halten sie fest. 

Kommentare (3)

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  • Katrin | 21.02.2023
    Ich bin unsicher, ob ich Ihr Anliegen richtig verstehe: wieso denken Sie, dass indonesische Flüsse wichtig für die Schweiz sind?
  • Marc | 19.02.2023
    Wer von renaturierung von schweizerischen landw. Flächen Spricht, hat unsere Zeit nicht verstanden und sollte sich mit dem Thema auswandern befassen. In Indonesien gibt es Flüsse die tot, gar giftig und das Wasser hautschädigend sind. In Kasachstan könnte der Aralsee wieder befüllt werden und das Ökosystem dort über tausende km2 erneuert werden. Diese Woken Vollidioten könnte man dort gebrauchen. Dort kann man noch aus dem vollen Schöpfen. Kläranlagen, Trinkwasserversorgung, aufbauen.
  • Stadelmann Christoph | 19.02.2023
    Umzonen und Bauland zu generieren und dann der Wohnungsnot mit Hochhäusern zu begegnen. So kann die Schweizer Bevölkerung problemlos wachsen.

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