Bei Winterweizen sei es möglich, dass die Anzahl der Ähren pro Pflanze abnehme, sagt Dario Fossati. – Alexandra Schröder
Ein so trockener März wie der diesjährige könnte zu einer geringeren Weizenernte führen. Denn der trockene Boden macht das Keimen der Frühjahrsaussaat schwierig und ungleichmässig.
Die gegenwärtigen Bedingungen seien nicht optimal für Sommerweizen, Mais oder Soja, sagte Dario Fossati von der Forschungsanstalt Agroscope am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Weniger Ähren pro Pflanze
Bei Winterweizen sei es möglich, dass die Anzahl der Ähren pro Pflanze abnehme. Eine Gefahr für die Pflanzen bestehe aber noch nicht. Denn es sei noch früh im Jahr. Im Moment würde er empfehlen, die frischen Keime zu bewässern.
Ausserdem verfügten die Pflanzen über eine gewisse Flexibilität. So könnten sie den derzeitigen Wassermangel zum Teil später kompensieren, wenn wieder Wasser vorhanden sei. Dann machten sie die Triebe später.
Immer frühere Ernte
Doch die langfristige Entwicklung im Mittelland fange an, zu einem Problem zu werden, sagte Fossati. So beobachteten sie am Agroscope-Standort Changin in Nyon VD eine Tendenz zu einer immer früheren Ernte.
Jedes Jahr falle diese im Durchschnitt einen halben Tag früher aus als im Vorjahr. Damit habe der Weizen immer weniger Zeit, um Korn zu bilden. An ihrem Standort hätten sie so in den letzten 40 Jahren rund 20 Tage verloren, sagte Fossati.
Agroscope versucht deshalb, die besten Sorten für das zukünftige Klima in der Schweiz zu finden. Probleme bereiten den Forschern die unvorhersehbaren Änderungen des Klimas, mit einmal nassen und einmal trockenen Sommern, Jahren mit extremer Hitze und anderen mit Kälte. Da müssten sie nun Strategien entwickeln, um die optimalen Mischung von Sorten oder Arten zu finden.