Mithilfe einer umfassenden Literaturstudie im Rahmen des langjährigen Forschungsprojekts «BonaRes CATCHY 3» haben Wissenschaftler die Netto-Klimawirkung von Zwischenfrüchten in Maisanbausystemen quantifiziert.
Die Studie ergab, dass Zwischenfrüchte zu einem Netto-Klimavorteil von rund 3 Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Hektar und Jahr führen. Zum Vergleich: die durchschnittlichen Gesamtemissionen in Deutschland liegen bei rund 10 Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Kopf und Jahr. Die Hauptkomponenten dieser Wirkung sind die Flächeneinsparung durch Ertragsvorteile im Mais und die Bindung von Kohlenstoff im Boden über Humusaufbau.
Aber es gibt auch Aspekte des Zwischenfruchtanbaus, die zu Nachteilen aus Klimaschutzsicht führen: hierzu gehören insbesondere die Saatgutproduktion und der Flächenbedarf für die Saatgutvermehrung. Die gesamten «Klimakosten» schlagen aber nur mit rund 16 % der Vorteile zu Buche. «Durch die Einbindung von Zwischenfrüchten können Landwirten also die Klimawirkung der Landwirtschaft erheblich reduzieren und damit zu den globalen Anstrengungen gegen den Klimawandel beitragen», halten die Forschenden fest.
-> Ein Radiobeitrag zu den Zwischenfrüchten
Fazit
Die Einführung von Zwischenfrüchten auf allen Maisflächen in der EU würde zu einem jährlichen Netto-Klimavorteil von rund 50 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten führen, was rund 13 % der landwirtschaftlichen CO₂-Emissionen der EU entspricht. «Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Zwischenfrüchten für eine nachhaltige Landwirtschaft und ihr Potenzial, landwirtschaftliche Anbauverfahren hin zu umweltfreundlicheren Methoden zu transformieren», schreiben die Forschenden.