Analysen von bis zu 9000 Jahre alten Holzstücken aus dem Alpenraum zeigten, dass die Sommer im Alpenraum bis etwa ins Jahr 3000 vor Christus relativ feucht gewesen waren. Das teilte die Universität Innsbruck (Ö) am Freitag mit.
«Nicht einzigartig»
Seit 3000 vor Christus zeichne sich ein langfristiger Austrocknungstrend ab, charakterisiert von mehreren markanten Feucht- und Trockenphasen. Insofern seien aktuelle Dürreperioden über die ganzen 9000 Jahre hinweg gesehen laut der Studie «nicht einzigartig».
Hauptautor der Studie ist der Paläoklimatologe Tito Arosio, der nach Aufenthalten an den Universitäten von Bern und Cambridge nun an der Schweizer Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) tätig ist. Er und sein Team nahmen allein an der Uni Bern während acht Jahren Messungen von Isotopenwerten in Hölzern eines Archivs der Universität Innsbruck vor.
Sauerstoffisotope
Die bei der Holzbildung eingebauten Sauerstoffisotope zeigen nämlich laut der Mitteilung empfindlich die Verdunstungsverhältnisse während des Wachstums an. Sie sind daher Indikatoren für saisonale klimatische Bedingungen.
Jeweils entlang der Jahrringe schnitten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Lächen- und Arvenhölzer auf und extrahierten in mehreren Schritten den Hauptbestandteil der Zellwände von Jahrringen, die Zellulose. Anschliessend wurde mittels Massenspektronomie ermittelt, wie viel von jeder Isotopenform vorhanden ist.
Publiziert wurde die Studie mit dem Titel «Tree-ring stable isotopes from the European Alps reveal long-term summer drying over the Holocene» am Freitag in der Fachzeitschrift «Sciences Advances».
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