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Biodiversität kann Pestizide ersetzen

Biodiversität statt Pestizide: Eine neue Feldstudie der Universität Zürich kommt zum Schluss, dass die Artenvielfalt innerhalb einer Pflanzenart zur Schädlingsbekämpfung genutzt werden kann.

Pflanzen interagierten mit den Individuen, die sie umgeben – genauso wie Menschen, teilte die Universität Zürich (UZH) am Montag mit. Seien beispielsweise Personen im Umfeld anfällig für Infektionen, steige das eigene Risiko, sich anzustecken. «Sind sie jedoch resistent, sinkt es», heisst es in der Mitteilung.

Das Gleiche gilt offenbar auch für Pflanzen, wie die Forscherinnen und Forscher herausfanden. Wenn verschiedene genetische Typen derselben Art zusammen angepflanzt würden, seien gewisse Kombinationen resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten. Dieser positive Effekt auf die biologische Vielfalt wird «assoziative Resistenz» bezeichnet.

Wechselwirkungen zwischen Pflanzen

Da Schädlinge und Krankheiten die Ernten bedrohen, werden in der Landwirtschaft chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Pestizide könnten jedoch die Vielfalt der Insektenarten verringern, heisst es in der Mitteilung. In diesem Zusammenhang könnte die «assoziative Resistenz» als Anbaumethode dazu beitragen, die Nahrungsmittelproduktion zu sichern und gleichzeitig die Artenvielfalt zu fördern.

Die UZH bezeichnet diese Studie als «Meilenstein» in der Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Pflanzenindividuen. Sie zeige, wie wichtig Biodiversität sei. Erstens könne die genetische Vielfalt der Kulturpflanzen selbst den Schädlingsbefall reduzieren. Zweitens würden weniger Pestizide in der Landwirtschaft dazu beitragen, die biologische Vielfalt – einschliesslich der Insekten – zu erhalten.

Die Forschenden führten zwei Jahre lang gross angelegte Versuche auf dem Campus Irchel der UZH sowie in Japan durch.

-> Hier können Sie die Studie nachlesen (in Englisch)

Kommentare (9)

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  • ueli keller | 09.10.2024
    Herbizidloser Kartoffelanbau....
    Ich helfe dem Nachbarn ab und zu beim roden. Heuer ist es sehr schwierig , da die mechanische Bekämpfung nur schlecht wirkte . Mehr Biodiverität heisst, weniger Menschen , anstelle immer mehr Fachkräfte zu imortiern müsste man mehr Fachkräfte ausbilden ,dafür weniger Akademiker , welche solche praxisfremden Studien hervorbringen.
  • Livia Greenvale | 09.10.2024
    Die Ergebnisse der Studie sind zwar spannend und vielversprechend, doch in der Praxis ist ein solcher Ansatz mit erheblichen Risiken verbunden. Es stellt sich die grundsätzliche Frage: Wollen wir eine Landwirtschaft, die durch staatliche Regulierung und Schutzmassnahmen zu einem experimentellen Labor wird, oder legen wir Wert auf unternehmerische Freiheiten und die Autonomie der Betriebe?

    Experimentelle Anbaumethoden wie diese können in einem "geschützten" wissenschaftlichen Umfeld funktionieren, wo der Fokus auf Forschung liegt. In der Praxis jedoch erfordert die Landwirtschaft Verlässlichkeit und Ertragssicherheit – gerade in einem wirtschaftlichen Umfeld, in dem landwirtschaftliche Betriebe unternehmerisch denken und handeln müssen. Wenn wir uns für solche experimentellen Methoden entscheiden, müssen wir bereit sein, auch die damit verbundenen Unsicherheiten zu akzeptieren. Ernteausfälle oder schwankende Erträge sind in einem forschungsbasierten Kontext tolerierbar, aber nicht in einem Bereich, der von wirtschaftlichem Erfolg und Stabilität abhängt.

    Daher stehen wir vor einer grundlegenden Frage: Wollen wir eine Landwirtschaft, die sich auf wissenschaftliche Experimente stützt und bereit ist, Risiken einzugehen, oder eine, die auf unternehmerische Freiheit und wirtschaftliche Sicherheit setzt? Wenn wir uns für ersteres entscheiden, dürfen wir nicht gleichzeitig von den Betrieben erwarten, unternehmerisch zu handeln und optimale Erträge zu garantieren. Beides lässt sich nur schwer miteinander vereinen. Nachhaltigkeit und Biodiversität sind wichtige Ziele, aber sie müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zur wirtschaftlichen Realität der Landwirte stehen.

    Kurz gesagt: Wenn wir experimentelle Methoden wie die "assoziative Resistenz" fördern, dürfen wir nicht gleichzeitig die Erwartungen an eine rein unternehmerisch geführte Landwirtschaft aufrechterhalten. Entweder akzeptieren wir die Unsicherheiten, die mit solchen Ansätzen einhergehen, oder wir bleiben bei bewährten Methoden, die auf Stabilität und Ertragssicherheit setzen. Eine klare Entscheidung ist hier unerlässlich.
    • Franziska Stäheli | 10.10.2024
      Ihr Kommentar würde Sinn machen wenn Bauern keine Subventionen/Direktzahlungen bekommen würden. Bekommen sie aber! Von daher ist ihre Überlegung eigentlich obsolet.
  • Martin | 09.10.2024
    Die zitierte Studie hat die Resilienz gegen Krankheiten und Schädlinge beim Anbau von Sortenmischungen gegenüber dem Anbau von nur einer Sorte untersucht. Die Studie hat gezeigt, dass Sortenmischungen wiederstandsfähiger sind gegenüber Krankheiten und Schädlingen als Reinsaaten. Dieses Ergebnis ist weder neu noch erstaunlich, solche Studienresultate waren vor 30 Jahren schon en masse verfügbar. Alter Wein in neuen Schläuchen, oder einmal mehr unnütz ausgegebene Forschungsgelder.
    Der dem Artikel aufgesetzte Titel ist völlig irreführend und falsch. Biodiversität kann niemals einen wirksamen Pflanzenschutz ersetzen und schon gar nicht in einem Jahr wie 2024. Politisch motivierte Träumereien.
    Mein Tip: Achtet diesen Winter jedes Mal beim Einkauf im Grossverteiler, woher die angebotenen Biokartoffeln kommen. Dann wisst Ihr genug über das Unterlassen von wirksamem Pflanzenschutz.
    • Axel | 10.10.2024
      Oh mein Gott!
  • Piccobello | 08.10.2024
    Unser Dank gilt den Autoren dieser Studie. Das ist seit langem bekannt. Je mehr Zahlen man in der Lotterie spielt, desto größer ist die Chance auf einen Gewinn.
    Doch die Natur und vor allem die Lebensmittel sind keine Spiele. Die letzten beiden Jahre 2021 und 2024 zeigen uns eine Vielzahl von Situationen, in denen Ernten ohne wirksamen Gesundheitsschutz sehr mickrig sind. Eine wahre Verschwendung, die sich nur wohlhabende Bürger leisten können, indem sie Lebensmittel auf Kosten anderer kaufen. Wenn die Ernte kaum mehr als die Setzlinge oder das Saatgut beträgt, wie es in diesem Jahr vielerorts der Fall war, wird es ernst und ist sicherlich nicht nachhaltig. Und an diesem Punkt sind wir angelangt.

    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
  • Waelchli Urs | 08.10.2024
    Wir setzen keine Pestizide ein, sondern Pflanzenschutzmittel. Warum gibt es dann heute nicht biologische Wirkstoffe anstelle chemischer in genügender Menge mit genügender Wirkung zu bezahlbaren Preisen liebe Uni Zürich, so das die Bauern in Zukunft mit Nahrungsmittelproduktion einen gleichen Stundenlohn wie ihr Staatsangestellten erziehlen können. Wer nennt von euch seinen Stundenlohn?
  • Resu | 08.10.2024
    Schon nur die Verwendung des Wortes Pestizide löst ein Kopfschütteln bei mir aus. Eine angebliche Fachzeitung sollte eigentlich wissen das es dieses Wort in der wissenschaftlichen Abhandlung gar nicht gibt. Dies ist eine Wortschöpfung von Öko Fanatikern, das es gefährlicher tönt als Pflanzenschutzmittel. Ich erwarte von einer Fachzeitung ein bisschen mehr journalistische Facharbeit. Das Resultat verwundert mich nicht, aber niemand will den Mehraufwand in der Produktion bezahlen.
  • Kollege | 08.10.2024
    Das wichtigste Wort im Artikel ist das Wort "kann". Damit wird lediglich nur die Möglichkeit einer Interaktion beschrieben. Bei Biokartoffeln im Jahr 2024, nützt "kann" rein gar nichts. Die Ernährung ist zu wichtig, um sie irgend einer Konstellation zu überlasseen, welche vielleicht mal "kann".
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