Zum Schutz der Biodiversität können abwechslungsreiche Landschaften eine Alternative zur Stilllegung einzelner Flächen sein. Das ergab eine Meta-Analyse unter der Leitung der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur, an der auch die deutsche Justus-Liebig-Universität (JLU) Giessen beteiligt war.
Zusammenfassung von 122 Studien
Für die Meta-Analyse haben die Forschenden 122 wissenschaftliche Studien zusammengeführt und analysiert. Eingeflossen sind Daten zum Artenreichtum von Wildtieren und -pflanzen auf rund 6’400 landwirtschaftlichen Flächen sowie zur Landschaftsgestaltung in deren Umgebung im Radius von bis zu 4 Kilometern.
Happy #WorldEnvironmentDay! A global study led by #NTUsg has shown that when there is variety in the #agricultural landscape, more diverse wildlife thrives on the #farm. This could be a more appealing and practical approach for farmers to contribute to #conservation than existing… pic.twitter.com/4Wnj3kTXDr
— NTU Singapore (@NTUsg) June 5, 2024
Es zeigte sich, dass zahlreiche Wildtier- und -pflanzenarten, darunter Vögel, Bienen und andere Nützlinge wie Laufkäfer und Spinnen, auf landwirtschaftlichen Feldern von einer vielfältigen Umgebung mit einer hohen Zahl an Feldfrüchten profitieren.
Agrarlandschaften vielfältiger gestalten
Prof. Emily Poppenborg Martin von der JLU betonte, dass viele Arten eine wichtige Funktion im Agrarökosystem erfüllten. Als Beispiel nannte die Tierökologin Bestäuber oder natürliche Feinde von Schädlingen. Die Aufrechterhaltung dieser natürlichen Unterstützung für die Landwirtschaft sei eng mit der Frage verknüpft, «wie wir Agrarlandschaften weltweit vielfältiger gestalten».
Zu einer abwechslungsreichen Agrarlandschaft trügen neben unterschiedlichen Feldfrüchten auch naturnahe Bereiche wie Blühflächen, Ackerrandstreifen, Büsche oder Bäume bei. Darüber hinaus sei deren Anordnung, also die Grösse und der Zuschnitt von Feldern wichtig.