Der Ostschweizer Maschinen- und Anlagebauer Bühler produziert künftig gemeinsam mit der Aargauer CN & Partners AG auf Basis von Biertreber Fleischalternativen.
Sie gründen dazu das Gemeinschaftsunternehmen Circular Food Solutions Switzerland, wie es am Dienstag in einer Mitteilung heisst. Die Produktion soll im Sommer 2023 aufgenommen werden.
Upcycling
Die alternativen Fleischprodukte würden lokal am Standort von CN & Partners in Lenzburg AG produziert, seien reich an Proteinen und Fasern und belasteten die Umwelt dank des Upcycling-Vorgangs nur geringfügig, heisst es weiter. Beim Upcycling geht es darum, Nebenprodukte und Abfallstoffe für neue Materialien oder Produkte zu nutzen.
Beim Bierbrauen wird die Stärke der Gerste zur Herstellung von Bier verwendet. Der Rest wird als Treber bezeichnet. Bühler und CN & Partners setzen für ihre Fleischalternativen auf den Biertreber. Dabei werde das Verarbeitungs-Know-how von Bühler mit der Erfahrung und dem Netzwerk von CN & Partners kombiniert. «Anfang 2022 haben wir mit der Schweizer Mälzerei AG die Produktion von Schweizer Malz aufgenommen, und bald werden wir ein Schweizer Upcycling-Nahrungsprodukt anbieten», wird CN & Partners-Chef Christoph Nyffeler zitiert.
«Jahrzehntelang wurde Biertreber als Futtermittel für Tiere verwendet. Jetzt verwenden wir sie wieder, um gesunde und schmackhafte Fleischalternativen herzustellen», sagt Johannes Wick, CEO des Geschäftsbereichs Grains & Food von Bühler. Das Gerstenkorn werde nun zweimal verwendet – einmal zur Bierherstellung und nun zur Produktion eines Fleischersatzes.
Schnell wachsender Markt
«Die Aufwertung dieses Malzes trägt zur Kreislaufwirtschaft bei und hilft, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Ausserdem werden wir Zutaten aus der Region verwenden, da die Produktionsstätte in der Nähe des Hauptrohstofflieferanten liegt. Es ist darum viel nachhaltiger als andere pflanzliche Proteine mit langen Lieferwegen», sagt Nyfeler weiter.
Circular Food Solutions werde Biertreber von Schweizer Brauereien beziehen und daraus die pflanzlichen Fleischprodukte für einen schnell wachsenden Markt herstellen. Das Geschäft mit pflanzlichem Fleisch weise jährliche Wachstumsraten von 15 bis 20 Prozent auf, heisst es. Bühler beabsichtigt derweil, den Upcycling-Vorgang in Zukunft in verschiedenen Ländern verfügbar zu machen. Dazu suche man nach Partnern im Ausland.
Die ursprüngliche Idee, Biertreber auf diese Weise zu nutzen, entstand im Rahmen eines Innovationswettbewerbs bei Bühler.
Kommentare (1)