Eine Agroscope-Studie zeigt: Viele pflanzliche Milchalternativen, besonders Haferdrinks, schneiden bei der Nährwertqualität schlecht ab – vor allem wegen Zucker und Zusatzstoffen.
Daniel Salzmann
Die Studie von Agroscope nahm pflanzliche Alternativen wie Hafer-, Soja-, Mandel-, Reis- oder Erbsendrinks unter die Lupe. Bewertet wurden sie unter anderem mit dem Nutri-Score, einem Nährwert-Ampelsystem. Das Ergebnis: Kein Produkt erreichte den besten Wert (A), fast die Hälfte lag im unteren Bereich (D oder E). Besonders Hafer- und Reisdrinks wiesen oft zu viel Zucker, viele Kalorien oder zahlreiche Zusatzstoffe auf.
Ein Drittel der Produkte enthielt zugesetzten Zucker – vor allem bei Hafer- und Sojadrinks. Auch der Anteil stark verarbeiteter Zutaten und Zusatzstoffe wie Stabilisatoren oder Emulgatoren war häufig hoch.
Haferdrinks mit grossem Verbesserungspotenzial
Besonders bei Haferdrinks sieht Agroscope viel Luft nach oben: Mit weniger Zucker, weniger Kalorien und einem höheren Eiweissgehalt könnten sie deutlich gesünder werden. Auch bei Sojadrinks mit zugesetztem Zucker wäre eine Verbesserung möglich.
Verarbeitung an sich sei nicht immer schlecht, betont Agroscope – sie könne zum Beispiel Geschmack oder Haltbarkeit verbessern. Trotzdem sollten Produzenten auf unnötige Zusatzstoffe und überflüssige Verarbeitung möglichst verzichten.
Umweltfreundlich ja – aber auch gesund?
Pflanzliche Milchalternativen sind ökologisch sinnvoll, doch bei der Nährwertqualität besteht Nachholbedarf. Die Agroscope-Studie liefert wichtige Hinweise für Hersteller und Konsumierende: Wer Haferdrink trinkt, entscheidet sich fürs Klima – aber noch nicht automatisch für die Gesundheit.
Es gibt viele Gründe, warum die Milchindustrie auf dem Stand heute ist, wie sie ist. Die Industrie für die Alternativen macht es nicht besser, nur anders. Es ist ein Kräftemessen des Marketings.
Pflanzendrinks werden aus viel Wasser, Ackergetreide und vielen Zusatzstoffen hergestellt. Die Herstellung erfordert viel Energie und auch der Anbau von Getreide hat seinen klimatischen Preis. Ohne Dünger wächst leider auch das Getreide für Pflanzenfreunde nicht. Und der verwendete Mineraldünger wird unter hohem Energieaufwand mit Erdgas und Erdöl erzeugt. Kuhmilch hingegen wird überwiegend aus für den Mensch nicht verdaubarem Gras erzeugt. Die Wiesen werden dann mit den Ausscheidungen der tiere gedüngt. Also Kreislaufwirtschaft. Zudem speichert Grünland doppelt so viel co2 als Ackerland oder Wald. Die Maer vom klimafreundlichen Getreide ist doch nicht so ganz richtig, wie sie immer dargestellt wird, also auch sehr fragwürdig. Unterm Strich ist ein veganes Leben auch nicht besser für Klima und Umwelt.
Kritisch sein finde ich gut, doch Schwarz-Weiss-Malerei kann's nicht sein.
Tiere verursachen zwar Methan dieses baut sich aber viel schneller ab als CO2. Aber Tiere sind im Nährstoffkreislauf unverzichtbar. Wir als Grasland sind zwingend auf Rauhfutterverzehrer angewiesen, Gras und Hummus binden viel CO2. Sie dürfen gerne wieder ohne schlechtes Gewissen Milch trinken.
Ein Produkt aus der Fabrik kann nicht gesünder sein als das Naturprodukt: Milch!