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Höhere Erträge durch genomische Züchtung

Ein schwächeres Produktivitätswachstum in der Landwirtschaft ist nach den Worten von Professor Matin Qaim mitverantwortlich für die derzeit zu beobachtende Verschärfung des globalen Hungerproblems.

AgE |

«Die Ertragssteigerungen in der weltweiten Nahrungsproduktion sind heute niedriger als in den vergangenen Jahrzehnten und hinken der Nachfrageentwicklung hinterher», sagte der Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) an der Universität Bonn bei einer öffentlichen Anhörung des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe am 7. November in Berlin.

Landwirtschaft muss ertragreicher werden

Auch das trage zu Preissteigerungen bei. Die Landwirtschaft müsse also ertragreicher und gleichzeitig umweltfreundlicher und klimaangepasster werden, betonte Qaim. Das erfordere unter anderem auch die Weiterentwicklung und Nutzung neuer Technologien wie die genomische Züchtung und digitale Innovationen, so der Wissenschaftler.

Er wies darauf hin, dass in den letzten 50 Jahren deutliche Fortschritte in der Hungerbekämpfung gemacht worden seien. Seit 2015 stagniere aber die Entwicklung. Zuletzt sei der Anteil hungernder Menschen an der Weltbevölkerung sogar wieder etwas gestiegen. Nach Angaben Qaims hungern derzeit fast 800 Millionen Menschen.

Welternährungsprogramm vor dem Kollaps

Der Leiter des Berliner Büros des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WPF), Martin Frick, warnte bei der Anhörung, dass ein Zusammenbruch des Systems humanitärer Hilfe der UN drohe. Frick veranschlagte die Unterfinanzierung auf 60%: «So miserabel war unsere Finanzierung noch nie», sagte Frick. Er verwies vor dem Ausschuss auf die Vielzahl aktueller Krisen. Es gebe den Konflikt im Sudan, Erdbeben in Marokko, Sturzfluten in Libyen, Staatsstreiche in der Sahel-Region, hunderttausende Flüchtlinge aus Armenien, Erdbeben in Afghanistan und nun auch noch die «eskalierende Katastrophe» im Nahen Osten.

Aktuell sei man im System der humanitären Hilfe an einen Punkt gekommen, «wo wir in manchen Gegenden der Welt nicht mal die elementarsten Massnahmen treffen können2, sagte der Leiter des Berliner WPF-Büros. In Afghanistan etwa hätten die UN 2022 noch 23 Millionen Menschen versorgen und damit eine Hungersnot abwenden können. Jetzt reichten die Mittel nur noch für 3 Millionen Menschen.

Ländliche Räume brauchen Investitionen

Eine Kumulation von Krisen beklagte auch die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, Marlehn Thieme. Bei entsprechendem politischem Willen und einer finanziellen Selbstverpflichtung insbesondere der reichen Länder sei dennoch das Ziel weiterhin erreichbar, den Hunger bis 2030 zu eliminieren.

Zentrale Hebel wie funktionierende staatliche Institutionen und die Förderung ländlicher Räume sowie sozialer Sicherungssysteme bedürften Investitionen. Die vereinbarte offizielle Entwicklungshilfe von 0,7% des Bruttonationaleinkommens (BNI) von Geberländern sei richtungsweisend, werde aber nicht eingehalten

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