Demnach können die in Böden vorkommenden, bisher aber meist gebundenen giftigen Metalle durch die Erderwärmung mobiler werden und dadurch verstärkt in die menschliche Nahrungskette gelangen. Ausgeprägt sei das Problem vor allem in sauren Böden.
Speziell im Hinblick auf Cadmium wiesen die Forscher nach, dass dessen Mobilität unter den künftigen Klimabedingungen bei sommerlichen Temperaturen in leicht sauren Böden gegenüber heutigen Bedingungen um etwa 40% zunehmen dürfte. Die höheren Konzentrationen im Porenwasser des Bodens regten die Aktivität verschiedener Mikroorganismen an, die mehr Stickstoff verwerteten und dadurch das Bodenmilieu weiter versauerten.
In manchen Böden stiegen die Cadmiumwerte auch so stark an, dass das Bodenmikrobiom darunter leide und das Ökosystem seine Funktionsweise anpassen müsse. Letztlich könne das mobile Cadmium dann in Nutzpflanzen gelangen, was für den Menschen gesundheitsschädlich sein könne.
Im Experiment unter Leitung von Juniorprofessorin Marie Muehe haben laut den Hochschulangaben landwirtschaftlich genutzte Böden im Labor eine reguläre Wachstumsperiode in Deutschland sowie eine Wachstumsperiode unter den angenommenen Klimabedingungen des Jahres 2100 durchlaufen. Dabei wurden die Änderungen des Bodens und des Bodenmikrobioms untersucht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Communications Earth and Environment veröffentlicht.