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Mit Ziegen Grünerlen regulieren

Die Ausbreitung der Grünerle auf Weideflächen verringert die Artenvielfalt, die Futterqualität und die Attraktivität der Landschaft. Die Beweidung mit Ziegen zeigt interessante Ergebnisse bei deren Bekämpfung.

Der Rückgang der Beweidungsintensität hat dazu geführt, dass sich die Grünerle (Alnus viridis (Chaix) DC.) in den Alpen immer weiter ausbreitet. Sie ist eine der am stärksten invasiven Arten Zentraleuropas – mit negativen Folgen für Umwelt und Landwirtschaft: Eutrophierung, Freisetzung von Treibhausgasen, Bodenversauerung, tiefere Futterqualität und Verlust von Biodiversität der Weiden.

Rückgang kleiner Wiederkäuer

Früher noch hätten Kleinwiederkäuer eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von verholzten Pflanzen gespielt.  Doch ihre Zahl ist in der Schweiz seit Ende des 19. Jahrhunderts um 80 Prozent zurückgegangen.

Soweit die Ausgangslage, die unter anderem Forschende von Agroscope dazu veranlasste, eine Studie zum Thema durchzuführen. Laut den Forschenden stellte man sich darum die Frage, ob andere Wiederkäuer, insbesondere Rinder, die Ausbreitung von Gehölzen kontrollieren könnten.

Ziegen und Rinder

So wurde in den Schweizer Alpen untersucht, wie die maschinelle Entfernung der Grünerle in Kombination mit der Beweidung durch Ziegen und Rinder die Ausbreitung der Grünerle eindämmen kann.

Die Studie wurde auf drei Alpen durchgeführt, auf denen sich die Grünerle stark ausgebreitet hat. Insgesamt beweideten 28 Capra-grigia-Ziegen und Gämsfarbige Gebirgsziegen sowie 21 Färsen der Rassen Holstein, Simmental und Swiss Fleckvieh sowohl Parzellen mit intakten Grünerlen als auch Parzellen, auf denen die Erlen zu Beginn der Saison geschnitten worden waren.

Wie es in der Zusammenfassung zur Studie heisst, wurden die Vorlieben der Tiere für einzelne Pflanzen und die Zusammensetzung ihrer Futterrationen durch Beobachtung beim Fressen gemessen. Nach der Beweidung wurden der Anteil der geschälten Grünerlenäste, der Grad der Entblätterung und der Verbiss von wieder ausgetriebenen Grünerlen erhoben.

Färsen bevorzugten krautige Pflanzen

Die Resultate zeigen, dass die Futterration der Färsen zu 87 % aus krautigen Pflanzen bestand, wohingegen die Grünerle lediglich 1 % der Ration ausmachte. Sie wurde konsequent gemieden, selbst wenn sie einen grossen Anteil der verfügbaren Pflanzen ausmachte.

Andere Sträucher (Alpen-Heckenrose, Himbeere und Heidelbeere) wurden dagegen gefressen. Die Färsen fraßen oder zertrampelten die zuvor geschnittenen Sträucher, wobei die meisten Triebe jedoch nur leicht geschädigt wurden.

Ziegen schälten und entblätterten Grünerle

Die Futterration der Ziegen bestand zu einem grossen Teil aus verholzten Pflanzen, wie aus den Resultaten hervorgeht. Auf Koppeln, auf denen die Grünerlen nicht entfernt worden waren, machten diese bis zu 57 % der Ziegenration aus. Die Ziegen frassen auch den Unterwuchs des Erlengebüschs (z. B. Farne).

Im Gegensatz zu den Färsen hätten die Ziegen also das Erlengebüsch erkundet und ihre Ration an die verfügbaren Pflanzen angepasst, wie die Forschenden schreiben. 70 % der Grünerlenäste seien von den Ziegen entblättert worden, und 18 % von ihnen seien geschält worden (mit starken Unterschieden zwischen den Alpen). Zusätzlich hätten die Ziegen fast alle Wiederaustriebe der zuvor geschnittenen Grünerlen gefressen.

Das Fazit

«Ziegen schälen die Rinde der Grünerle und fressen ihre Wiederaustriebe konsequent ab. Daher liegt es nahe, dass eine regelmäßige Beweidung mit Ziegen in Kombination mit vorgängigem Schnitt ein wirksames Instrument ist, um die Grünerlenverbuschung einzudämmen und die Weidevegetation wiederherzustellen», wie die Forschenden in der Zusammenfassung zur Studie schreiben.

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