/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Pflanzen mit Strom füttern

Alle Lebewesen brauchen Stickstoff, um zu überleben. Diesen aufzunehmen, ist aber nicht einfach. Auch wird Ammoniak überwiegend auf Basis von fossilen Rohstoffen und nicht erneuerbarer Energie hergestellt. Nun entwickelt ein Elektrochemiker und sein Team an der Technischen Universität Wien eine nachhaltige Alternative dazu.

Ammoniak (NH3) ist eine der meistproduzierten und wichtigsten Chemikalien für eine Vielzahl von Anwendungen. Weltweit werden fast 150 Millionen Tonnen Ammoniak pro Jahr hergestellt. Diese finden Verwendung als Kältemittel oder bei der Herstellung von Kunststoffen – der überwiegende Teil wird allerdings für die Produktion von Kunstdünger benutzt. 

Pflanzen brauchen den Stickstoff darin für Wachstum und Photosynthese. Deshalb ist Ammoniak aus der modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Zwar kommt einer der Bestandteile – Stickstoff – als N2-Molekül in der Atmosphäre in grosser Menge vor, doch benötigt die Ammoniaksynthese noch Wasserstoff (H2) als Ausgangsstoff.

Neue Form der Ammoniakerzeugung

Für die Produktion von Wasserstoff werden aktuell hauptsächlich fossile Rohstoffe eingesetzt. Das schreibt  der Österreichische Wissenschaftsfonds in einer Mitteilung anlässlich des Forschungsprojekts. Zusätzlich würden für die energieintensive Ammoniakproduktion aus N2 und H2 bisher ebenfalls fossile Energieträger eingesetzt. Das Team um Alexander Opitz an der Technischen Universität Wien forscht in seinem Projekt «Pflanzen mit Strom füttern» nun an einer nachhaltigen Alternative dazu.

«Wir haben dieses Projekt gestartet, weil wir mit unserer Expertise in Elektrochemie eine neue Form der Ammoniakerzeugung entwickeln möchten, die erneuerbare Energie und Rohstoffe nutzt», erklärt Alexander Opitz in der Mittelung zum Projekt. «Eine der grössten Schwierigkeiten dabei ist, wie man es schaffen kann, die enorm stabilen Stickstoffmoleküle in der Atmosphäre aufzubrechen und mit Wasserstoffatomen zu verbinden, um Ammoniak zu erzeugen,» erklärt Opitz weiter.

Der Trick

Der Trick sei, der Wasserstoff unter hohen Druck zu setzen, indem elektrische Spannung angelegt werde. Die Energie könne dann auch aus erneuerbaren Quellen kommen, so Opitz. Zwar wird die Forschung an der elektrochemischen Ammoniakproduktion noch einige Zeit andauern, doch Opitz und sein Team seien hoch motiviert und haben ihren Blick auch schon auf etwaige Anwendungsgebiete gerichtet. 

«Unser Zugang könnte auch andere chemische Reaktionen mit Wasserstoff auf nachhaltigere Beine stellen. Auch lässt unsere Technologie sich relativ einfach grösser und kleiner skalieren. Zum Beispiel könnten landwirtschaftliche Betriebe dann mit einer kleinen Anlage Ammoniak für ihren lokal benötigten Dünger selbst erzeugen. Damit könnten sie die Pflanzen auf ihren Feldern mit Stickstoff aus eigener Produktion füttern.»

Die Finanzierung

Das Forschungsprojekt « Pflanzen mit Strom füttern » (2021–2024), wird im Rahmen des 1000-Ideen-Programms für besonders innovative Forschung vom Österreichischer Wissenschaftsfonds (FWF) finanziert. 

 

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Nemo Nusquam | 26.02.2024
    Über meinem Feld liegt eine gasförmige Schicht. 78% davon ist Stickstoff. Dieser Stickstoff wird in gesundem Boden fixiert und später in Ammonium umgewandelt.

    So wird die Stickstofffixierung also direkt durch Sonnenenergie angetrieben und muss nicht teuer durch nachhaltigproduzierten Strom passieren.
    • ueli ammann | 27.02.2024
      wie förderst du die stickstoff fixirung im boden ? wie setzt du es in der praxis um das die pflanzen mehr stikstoff auf nehmen können , ohne stikstoff zu zufüren ?
×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Umfrage

Geht Ihr auf die Jagd?

  • Ja:
    41.98%
  • Nein, habe keine Ausbildung/Berechtigung:
    58.02%
  • Früher ja, jetzt nicht mehr:
    0%
  • Noch nicht, will Ausbildung machen:
    0%

Teilnehmer insgesamt: 243

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?