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Schädlinge: Viele Pflanzen helfen sich selbst

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Ob Weisse Fliegen oder Blattläuse: Wenn Pflanzen sich gegen Schädlinge zur Wehr setzen, greifen sie oft zu ähnlichen Methoden. Eine Studie der Leibniz Universität Hannover (LUH) zeigt, dass Pflanzen, die gegen bestimmte Schadinsekten resistent sind, ähnliche Abwehrstrategien nutzen. Dies könnte eine Basis für die Züchtung insektenresistenter Pflanzensorten liefern. 

 

Insektenschädlinge stellen für die Landwirtschaft auf der ganzen Welt ein grosses Problem dar, da sie Ernteschäden verursachen und so die Erträge vermindern.

 

Schäden nehmen Klimawandel zu

 

Forscher erwarten, dass diese negativen Auswirkungen als Reaktion auf den Klimawandel noch zunehmen werden. Prognosen zufolge könnten die durch Insekten verursachten Ertragseinbussen bei einem Temperaturanstieg von einem Grad Celsius weltweit noch um zehn Prozent steigen.

 

Meist werden die Schädlinge mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft. «Diese schaden jedoch sowohl der Umwelt als auch der Gesundheit und tragen ausserdem zum Rückgang der Nutzinsekten bei», schreibt die Uni Hannover in einer Mitteilung. Der breite Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hat auch die Entwicklung pestizidresistenter Insektenpopulationen begünstigt, was die Nutzpflanzen noch angreifbarer für Schädlingsbefall macht.

 

Abwehrmechanismen resistenter Pflanzen

 

Einige Pflanzen haben jedoch besondere Eigenschaften entwickelt, um sich gegen Insekten zu schützen. Die Abwehrmechanismen dieser so genannten resistenten Pflanzen bieten möglicherweise eine Alternative zur Bekämpfung von Insektenschädlingen mit Pflanzenschutzmitteln, so die Annahme von Daniel Leybourne und Co-Autorin Guðbjörg Inga Aradóttir, Entomologin am National Institute of Agricultural Botany im Vereinigten Königreich.

 

Als Basis für ihre Untersuchung dienten der Uni Hannover die Ergebnisse von 129 Studien, die sich damit befasst haben, wie sich mehr als 30 Pflanzenarten gegen Dutzende verschiedener Insektenarten verteidigen, darunter Blattläuse, Weisse Fliegen und Pflanzenhüpfer. Im Fokus des Forschungsteams standen insbesondere die physikalischen, ernährungsphysiologischen, chemischen und molekularen Eigenschaften der Pflanzen, die zu deren Selbstschutz beitragen und so die Basis für die Entwicklung schädlingsresistenter Sorten liefern könnten, die weniger auf Pestizide angewiesen sind.

 

Saugende Insekten

 

«Unser Ziel war es, herauszufinden, ob die Abwehrmechanismen, die von resistenten Pflanzen eingesetzt werden, in verschiedenen Pflanzengruppen ähnlich sind und ob diese Abwehrmechanismen bei verschiedenen Pflanzen-Insekten-Kombinationen gleich sind», sagt Daniel Leybourne, Postdoktorand am Institut für Geobotanik an der Leibniz Universität Hannover. 

 

Dabei konzentrierten Leybourne und Aradóttir sich auf die Abwehrmechanismen gegen saugende Insekten wie Blattläuse, Weisse Fliegen und Pflanzenhüpfer, die zu den schädlichsten Insektengruppen überhaupt gehören und zu denen es umfangreiche Forschungsergebnisse gibt. Pflanzensaft saugende Insekten verwenden spezialisierte Mundwerkzeuge (Stilett), um Leitungsbahnen oder Gewebe anzustechen und die Nährstoffressourcen der Pflanze abzusaugen, was die Pflanze direkt schädigen und die Übertragung von Pflanzenpathogenen erleichtern kann.

 

Höhere Dichte an haarähnlichen Strukturen

 

Diese Meta-Analyse ergab erstmals, dass viele Pflanzenfamilien dieselben Abwehrmerkmale gegen bestimmte Insektengruppen einsetzen. So nutzen beispielsweise Kohlgewächse und Gräser ähnliche Strategien, um sich vor Blattläusen zu schützen. Die Autoren fanden ausserdem heraus, dass insektenresistente Pflanzen in der Regel einen höheren Gehalt an bestimmten organischen Chemikalien sowie eine höhere Dichte an haarähnlichen Strukturen (Trichomen) auf ihren Blättern aufweisen. Diese Abwehrstrategien scheinen es den Insekten zu erschweren, die Pflanze anzustechen oder zu sondieren und an den Pflanzensaft zu gelangen, und sie sind in der Regel gegen viele Arten von saugenden Insekten wirksam.

 

Diese Gemeinsamkeiten deuten darauf hin, dass es möglich sein könnte, Pflanzensorten zu entwickeln, die eine breite Resistenz gegen Insekten aufweisen. Es sind jedoch eingehendere Studien auf Ebene der Pflanzen- und Insektenarten erforderlich, um festzustellen, ob verschiedene Insektenarten innerhalb derselben Familie oder Gruppe ähnlich auf die Pflanzenabwehr reagieren.

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Werner Kunz | 13.12.2022
    Hallo, viele Leute klagen wegen dem Fras vom Engerling, Brauner Kopf, Mittelteil Weiss, Ende Schwarz, das ist aber nicht der Engerling, sondern die Raupe vom Rosen Käfer, ich habe 2 Hochbeete und da sind mehrere Hundert drin, die Gemüse Produktion ist extrem gut, mir Fressen diese Tiere nichts weg, weil ich sie immer wieder Füttere mit Gemüse Rüstabfällen, im Wiesland das ich habe mache ich das selbe, ich lasse das geschnittene Gras vom Rasenmäher liegen,
    Fragen dürfen gestellt werden.
    • Wallimann Josef | 29.12.2022
      Endlich jemand der es verstanden hat; MIT der Natur zu arbeiten statt sie zu vergiften....
      Bravo

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