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Diese Kulturlandschaften sind gefährdet

Durch die Wasserknappheit sind sechs besonders schutzwürdige Kulturlandschaften gefährdet. Dazu gehören unter anderem Wildheulandschaften und Moorlandschaften, aber auch Alleenlandschaften.

sda/blu |

Von 11 besonders schutzwürdigen und gefährdeten Kulturlandschaftstypen der Schweiz seien sechs unmittelbar von hydrologischen Verhältnissen abhängig, teilte die Stiftung Landschaftsschutz (SL) am Mittwoch mit. Lange Trockenheitsperioden und Überhitzungen des Bodens führten zu Veränderungen von Flora und Fauna und damit auch zu Einschränkungen der landwirtschaftlichen Nutzung.

So könnten zum Beispiel Wildheulandschaften bei Wasserknappheit nicht mehr entsprechend bewirtschaftet werden, weil sich die Vegetation nicht mehr entwickle. Moorlandschaften seien vom Austrocknen gefährdet, Wiesenwässerungslandschaften und Hangberieselungslandschaften könnten wegen geringerer Wassermengen in den Wasserkanälen nicht mehr traditionell bewässert werden. Die Verringerung der Wassermengen gefährdet Kleingewässerlandschaften mit Industrievergangenheit.  Und in Alleenlandschaften stürben die Bäume ab. 

Um den Verlust dieser Landschaften zu verhindern, brauche es gezielte Massnahmen zum Beispiel durch Wasserrückhaltung und -speicherung. Dazu müssten sogenannte Schwammlandschaften eingerichtet werden, die Wasser schnell aufnehmen und speichern könnten, anstatt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten.

Die SL-FP hat einen Katalog von 39 charakteristischen Kulturlandschaften erstellt, die in der Schweiz in mehr oder weniger ausgeprägter Form heute noch anzutreffen. Die Definition der gefährdeten Landschaften gibt es hier:

Wildheulandschaften

Wildheulandschaften liegen an steilen, abgelegenen und schlecht erschlossenen Hanglagen und in der Regel im Sömmerungsgebiet (Höhenlage meist über 1500 m.ü.M.) und dienen der Mähnutzung. Sie sind vielfach nur über kleine Fusswege erreichbar. Als absolute Grenzstandorte der landwirtschaftlichen Produktion sind sie von Verbrachung bedroht.

Moorlandschaften

Moorlandschaften sind geprägt von Moorbiotopen (Moorwälder, Hochmoore, Flachmoore). Im alpinen Raum befinden sich diese Gebiete häufig auf Pässen, Hochebenen oder Hochtälern. In den grossen Flusstälern oder um Seen sind es oftmals Flächen, deren Qualität von einer früheren Torf- und/oder Streuwiesennutzung bestimmt ist. Die moorfreie Umgebung steht zu den Moorlandschaften in enger Beziehung und weist charakteristische Landschaftsformen, Nutzungsmuster, Kulturelemente, Erschliessungs- und Besiedelungsmuster auf. 89 Moorlandschaften von nationaler Bedeutung sind in der Schweiz geschützt.

Wiesenwässerungslandschaften

Wiesenwässerungslandschaften erhielten durch die persistente Flurbewässerung eine charakteristische Prägung. Die nur noch in Resten vorhandenen Wässermatten werden noch heute mit Wasser aus einem nahen Bach oder aus Bewässerungsgräben aufgestaut und überflutet. Die dazu nötige Infrastruktur und das Flurmuster sind in dieser Landschaft prägend. Die Überflutung diente primär eher dem Düngen der Fluren, der Schädlingsbekämpfung und der Bodenerwärmung als der Bewässerung.

Hangberieselungslandschaften

Hangberieselungslandschaften entsprechen den Wiesenwässerungslandschaften in den Hanglagen, die durch die Anlage von Bewässerungssystemen zur gravitätischen Flurbewässerung eine charakteristische Prägung erhalten haben. Die Strukturierung der Flur richtet sich nach dem Verlauf und der Bewässerungskapazität der Wasserkanäle. Die Berieselung dient der Bewässerung und Ertragssteigerung in niederschlagsarmen Gebieten. Die traditionelle Hangberieselung wurde vielerorts abgelöst durch die technische Beregnung, die aber teilweise den alten Regeln folgt.

Alleenlandschaften

Alleenlandschaften weisen eine Häufung von Alleen (beidseitige Begrenzung einer Verkehrsachse) und/oder Baumreihen (einseitige Begrenzung einer Verkehrsachse) auf. In der Schweiz können drei Alleentypen unterschieden werden:

• Repräsentative Alleen (Schloss- und Gartenalleen, Hofalleen)

• Urbane Alleen (urbane Strassenalleen, urbane Parkalleen, Stadtzufahrten und Agglomerationsalleen)

• Landschaftliche Alleen (Verbindungsalleen, Obstbaumreihen, Strassenbäume, Baumreihen und Alleen an Kanälen und in meliorierten Landschaften)

Kleingewässerlandschaften mit Industrievergangenheit

Kleingewässerlandschaften sind geprägt durch natürliche und/oder anthropogen gestaltete, stehende wie fliessende Gewässersysteme, die eine noch sichtbare besondere Nutzungsweise in der umgebenden Landschaft nach sich zogen. Beispiele hierfür sind das Schaffhauser Mühletal, die Franches Montagnes, wo Weiher, die durch den Torfabbau entstanden, später z.B. in Verbindung mit Dolinen dem Antrieb von Sägereien und Mühlen dienten oder das Vallon de St. Imier, wo sich ausgehend von der Wasserkraft eine Mühlen-, Textil- und später die Uhrenindustrie entwickelte.

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