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Studie: Golfstrom hat sich nicht abgeschwächt

Der Golfstrom hat sich einer neuen Berner Studie zufolge bisher nicht abgeschwächt. Dies relativiert frühere Untersuchungen, die zu dem Schluss kamen, dass der Golfstrom zunehmend an Stärke verliert. Eine solche Entwicklung hätte gravierende Folgen für das Klima.

sda |

Mit Blick auf den zukünftigen Klimawandel und seine Folgen sei eine Entwarnung aber nicht angebracht, betonte der Studienleiter Jens Terhaar in einer Mitteilung der Universität Bern vom Mittwoch.

Gravierende Folgen

Die Ozeanzirkulation im Nordatlantik(Englisch: Atlantic Meridional Overturning Circulation,

AMOC), zu der auch der Golfstrom gehört, beeinflusst das Klima weltweit. Der Golfstrom transportiert warmes Wasser aus den Tropen in den Nordatlantik. Auf seinem Weg in Richtung Arktis kühlt sich das Wasser des Nordatlantikstroms ab und gewinnt durch Verdunstung an Salzgehalt, wodurch es schwerer wird und in die Tiefe sinkt.

Es wird befürchtet, dass das System kollabieren könnte, wenn die Temperaturen im Norden steigen und das schmelzende Eis den Salzgehalt verringert. Ein solcher Zusammenbruch hätte gravierende Folgen, wie die Universität Bern in ihrer Mitteilung betont. In Europa würde es deutlich kälter. Andere Regionen wären von Hitzewellen, Dürren oder Veränderungen des Monsuns betroffen.

Bereits abgeschwächt?

Ob sich diese Zirkulation als Folge des Klimawandels bereits abgeschwächt hat, lässt sich laut den Berner Forschenden aber nicht mit Bestimmtheit sagen, da direkte Beobachtungen erst seit 20 Jahren verfügbar sind.

In der neuen Studie, die am Mittwoch in der Fachzeitschrift «Nature Communications» erschienen ist, liefert das Forschungsteam der Universität Bern und der Woods Hole Oceanographic Institution in den USA einen neuen Beitrag zu dieser Debatte. Mit einer neuen Methode mithilfe von 24 Erdsystemmodellen und mit Beobachtungen des Wärmeflusses zwischen Ozean und Atmosphäre im Nordatlantik sind sie zum Schluss gekommen, dass eine Abschwächung zwischen 1963 und 2017 nicht feststellbar ist.

Diese Rekonstruktionen mit neuen Methoden seien zwar robuster als die vorangehenden, aber auch sie seien mit «Einschränkungen und Vorbehalten» belastet, betonten die Forschenden. Dass sich die Zirkulation in den letzten 60 Jahren abgeschwächt habe, sei aber unwahrscheinlich.

Diese Erkenntnis relativiere Studien, die von den Medien in jüngster Zeit viel zitiert wurden, wonach sich die atlantische Zirkulation in den letzten Jahrzehnten abgeschwächt habe. Frühere Rekonstruktionen der Stärke der atlantischen Zirkulation in der Vergangenheit beruhten vor allem auf Anomalien der Meeresoberflächentemperatur im Nordatlantik. Die neuen Modellierungen zeigen nun aber, dass sich die AMOC mit Hilfe von Temperaturanomalien nicht zuverlässig rekonstruieren lässt. «Dadurch sind auch Schlussfolgerungen aus so erstellten Rekonstruktionen nicht robust», schreibt die Uni Bern.

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