Laut dem Forscherteam zeigen die Resultate, dass der Kohlenstoff-Fußabdruck von Lebensmitteln aus der urbanen Landwirtschaft sechsmal grösser ist als derjenige aus dem konventionellen Bereich. Allerdings gibt es bei der urbanen Landwirtschaft auch einige Kulturen – zum Beispiel Tomaten – wie auch bestimmte Standorte, die klimafreundlichere Ergebnisse liefern als der konventionell wirtschaftende Sektor.
Diese Ausnahmen deuten laut den Wissenschaftlern darauf hin, dass hochproduktive urbane Farmen ihre Auswirkungen auf das Klima verringern können, indem sie sich auf Pflanzen konzentrieren, die konventionell eher kohlenstoffintensiv in Gewächshäusern kultiviert oder über weite Strecken per Luftfracht transportiert werden.
Den Forschern zufolge kann die Klimabilanz der urbanen Landwirtschaft auch verbessert werden, indem die Nutzungsdauer bestehender Produktionssysteme verlängert wird und entstehende Abfälle im Sinne der Kreislaufwirtschaft wieder als Input genutzt werden. Um im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft klimawettbewerbsfähig zu werden, müsse die urbane Landwirtschaft ihre Nutzflächen mit Bedacht gestalten und verwalten, so die Wissenschaftler.
Für ihre Studie haben die Forscher insgesamt 73 Fallbeispiele in Deutschland, Frankreich, Polen, Grossbritannien und den Vereinigten Staaten untersucht. Im Fokus standen dabei drei unterschiedliche Typen der urbanen Landwirtschaft sowie konventionelle Betriebe. Zur Datengewinnung wurde der Treibhausgas-Fussabdruck der fünf am meisten konsumierten Obst- und Gemüsesorten in jedem Fallstudienland quantifiziert. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift «Nature Cities» veröffentlicht.