Zitronengelbe, regelmässige und flächendeckende Verfärbung weist auf einen Befall von Zikaden hin.
SFZ
Im Kampf gegen die Schilf-Glasflügelzikade könnten womöglich Duftstoffe hilfreich sein. Dieser Ansatz wird jetzt im Projekt BEET-Protect am Julius Kühn-Institut (JKI) in Dossenheim erforscht.
Wie das JKI mitteilte, soll geklärt werden, ob sich die Schadinsekten mit Duftstoffen von den Wirtspflanzen fernhalten lassen.
Infochemikalien als Schlüssel
Das JKI setzt dabei auf sogenannte Infochemikalien, das sind flüchtige Substanzen, die von Pflanzen und Insekten ausgesendet werden. Etwa reagieren Pflanzen, wenn sie von Insekten befallen werden, indem sie vergrämende Düfte abgeben.
Insekten wiederum kommunizieren mittels Düften, um Paarungspartner zu finden. Auch werden sie durch Duftsignale zu Pflanzen gelockt. Es sei zudem bekannt, dass Viren und Bakterien das Duftbouquet einer Pflanze ändern könnten, um weitere Insekten anzuziehen, so das JKI.
Ziel: Schutz von Zuckerrüben
Bei BEET-Protect soll nun herausgefunden werden, welche Infochemikalien beim Zusammenspiel zwischen Zuckerrüben, der Schilf-Glasflügelzikade und den von dem Insekt übertragenen Bakterien beteiligt sind.
«Wir verfolgen dabei einen mehrstufigen Ansatz, um sowohl die sehr mobilen paarungswilligen erwachsenen Insekten als auch junge Nymphen, die sich an den Wurzeln entwickeln, vom Saugen an der Pflanze abzuhalten», erklärte Prof. Jürgen Gross, der das Projekt koordiniert. Gefördert wird die Forschung vom Verband der deutschen Zuckerindustrie (VdZ), der bis 2028 fast 884’295 Franken (940’000 Euro) zur Verfügung stellt.