Eine Verringerung der Bewirtschaftungsintensität verbessert die Multifunktionalität und damit die Gesundheit eines Ackerbodens. Dies gilt sowohl im konventionellen als auch im biologischen Landbau, obwohl es in beiden landwirtschaftlichen Systemen grosse Unterschiede bei der Bodenbearbeitung und -bewirtschaftung gibt, so die Forscher.
«Produktive Deintensivierung»
Deshalb sollte beispielsweise nicht so oft gepflügt werden. Vorteilhaft ist es auch, häufiger Gras-Klee-Mischungen als Zwischenfrüchte zu verwenden. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die ein Forschungsteam unter der Leitung des Niederländischen Instituts für Ökologie (NIOO-KNAW) im Rahmen des Projekts «Vital Soils» durchgeführt hat.
Die Forscher leiten aus ihren Erkenntnissen ab, dass in Kontexten, in denen eine ertragreiche und hochintensive Landwirtschaft vorherrscht, das Paradigma der nachhaltigen Intensivierung durch eine «produktive Deintensivierung» ersetzt werden sollte. Werde dies erfolgreich umgesetzt, dann könne man in einem weniger intensiv bewirtschafteten Boden mehr Funktionen erhalten und zugleich den Ernteertrag so weit wie möglich stabilisieren.
Verwendung von Mischungen
«Die gute Nachricht ist, dass es in der konventionellen Landwirtschaft, die die überwiegende Mehrheit ausmacht, viel zu gewinnen gibt», erklärte der Bodenökologe Wim van der Putten. Auf allen Betrieben, auch im Biosegment, sei es wichtig, den Boden nicht zu intensiv zu bearbeiten, so van der Putten.
Vor allem die Umwälzung des Bodens während des Pflügens sei eine sehr grosse Störung für das Bodenleben. Die häufigere Verwendung von Mischungen aus Gräsern und Leguminosen trage ebenfalls zu einem multifunktionalen, gesunden Boden bei. Solche Zwischensaaten sollten mit dem Anbau von Getreide wie Weizen, Gerste, Dinkel und Roggen wechseln.