Trotz des trüben Wetters im Frühjahr resultierten bei früher Ernte Grassilagen mit mittleren Gehalten. Die hohen Rohasche-Werte weisen darauf hin, dass die Erntebedingungen während der ganzen Vegetationszeit nicht ideal waren und einsiliert werde musste, obschon die Böden nicht abgetrocknet waren.
Betriebe, die Silage bereiten, konnten im Jahr 2024 offensichtlich die kurzen Schönwetterphasen besser nutzen als Dürrfutterbetriebe. Der sonnige August und der schöne Spätherbst ermöglichte erfreuliche Erträge im Futterbau und viel Gras wurde im Spätherbst noch einsiliert.
Futterwerte besser
Die Futterwerte sind mit 5.6 MJ NEL und 93 g APDN etwas besser als im vergangenen Jahr. Der Rohaschgehalt ist höher als in den letzten Jahren, was auf die schwierigen Bedingungen hinweist. Hohe Rohaschegehalte begünstigen Fehlgärungen.
Ergebnisse der Grassilage-Enquête 2024: Für jeden Parameter sind die Mittelwerte (in g respektive in MJ/kg TS) je Region angegeben. Keine Angabe, wenn weniger als drei Ergebnisse pro Region vorhanden sind.
Agridea
Die Gehalte in den verschieden Futterbauregionen differieren in diesem Jahr. Keiner Region gelang es, den Rohaschegehalt und somit die Futterverschmutzung unter 100 g/kg TS zu halten. Die Werte aus den Regionen 10 und 12 tragen wenig zur Enquête bei, da lediglich zwölf Proben zur Verfügung standen. Der durchschnittliche pH-Wert liegt wie gewünscht bei 4.7. Die Mineralstoffgehalte liegen im erwarteten Bereich, unterscheiden sich jedoch stark je nach Region.
Regionenkarte der Schweiz Raufutter-Enquête
Agridea
Die Analysen der Milch- und Essigsäuregehalte sowie der pH-Werte zeigen, dass es wiederum eine grosse Streuung zwischen akzeptablen und schlechten Silagen gibt. Im Schnitt wurden Milchsäuregehalte mit den Zielwerten 50 bis 100 g/kg TS erreicht. Jene Proben, die diesen Zielbereich erreichten, weisen entsprechend einen höheren NEL-Gehalt auf als jene mit ungenügenden Milchsäuregehalten. Die Gehalte an Essigsäure waren durchgehend im angestrebten Bereich von unter 18 g/kg TS.
Höherer Kolbenanteil
Die Maissilagen wurden in drei verschiedene Stärkegehaltsklassen unterteilt: Stärkegehalt 200 - 300 g, 301 - 400 g und über 400 g je kg TS. Der Anteil der Maissilagen mit Stärkeanalysewerten unter 300 g/kg TS macht nur knapp 1,5 % aus. Für einen höheren Stärkegehalt wird der Kolbenanteil in der Silage erhöht, was zugleich zu einem höheren Energiegehalt und einem tieferen Rohfasergehalt führt.
Der Energiegehalt liegt in diesem Jahr in den höheren Stärkegehaltsklassen im angestrebten Zielbereich von über 6.5 MJ/kg TS NEL (6.6 MJ bis 6.8 MJ/kg TS), im Durchschnitt resultierte der gleiche Energiegehalt wie 2023, 6.7 MJ NEL. Die Anzahl der analysierten Proben stieg erfreulicherweise um einen Achtel an verglichen mit 2023.
Die Auswertung der Gras- und Maissilagen 2024 basiert auf den analysierten Futterproben der UFA Laboratorien AG und von Eurofins. Die Resultate der gesamten Raufutter-Enquête 2024 (Dürrfutter, Gras- und Maissilagen) sind auf der Website von Agridea abrufbar.