Gegenüber 2021 hat die Grassilage 2022 höhere NEL- und Rohfasergehalte, aber weniger Rohasche. Bei der Maissilage liegen die Essigsäuregehalte im angestrebten Bereich, was auf das trockene Futter zurückzuführen ist.
Der warme und sonnige Frühling und die vielen Sonnenstunden widerspiegeln sich auch in den Gehaltswerten. Gegenüber 2021 fallen vor allem die höheren NEL-, RP- und tieferen RF-Gehalten auf.
Grosse Streuung
Region 9 überflügelte alle anderen mit einem NEL-Gehalte von 6.0 MJ / kg TS, die RP-Werte und APDE/APDN-Gehalte bewegten sich im Durchschnitt der Regionen. Die hohen Zuckergehalte begünstigten eine gute Milchsäuregärung, der pH-Wert liegt darum bei durchschnittlich 4.8 wie gewünscht. Einzig der Rohaschegehalte mit 108 g / kg TS deutet auf teilweise verschmutztes Futter, feuchte Erntebedingungen oder tiefen Schnitt hin. Trotz hohem RA-Wert trumpft Region 9 mit 6.0 NEL auf. Die durchschnittlichen Mineralstoffgehalte liegen im erwarteten Bereich, jedoch unterscheiden sie sich je nach Region stark.
Agridea
Die Analysen der Milch-, Essig- und Buttersäuregehalte zeigen, dass es wiederum eine grosse Streuung zwischen akzeptablen und schlechten Silagen gibt. Im Schnitt wurden Milchsäuregehalte mit den Zielwerten 50 bis 100 g/kg TS erreicht. Jene Proben, die diesen Zielbereich erreichten, weisen entsprechend einen höheren NEL-Gehalt auf als jene mit ungenügenden Milchsäuregehalten. Die Gehalte an Essigsäure waren hingegen durchgehend im angestrebten Bereich, was auf das eher trockene Futter zurückzuführen sein kann.
Maissilagen 2022
Die Maissilagen wurden in vier verschiedenen Stärkegehaltsklassen unterteilt: Stärkegehalt unter 200 g, 200 – 300 g, 301 - 400 g und über 400 g je kg TS. Es wurden deutlich am meisten Maissilagen mit über 301 g/kg TS analysiert (gut 70%). Für einen höheren Stärkegehalt wird der Kolbenanteil in der Silage erhöht, was zugleich zu einem höheren Energiegehalt und einem tieferen Rohfasergehalt führt.
Agridea
Der Energiegehalt liegt in diesem Jahr in den hohen Stärkegehaltsklassen im angestrebten Zielbereich über 6.5 MJ/kg TS NEL (6.6 MJ bis 6.9 MJ/kg TS), wobei er bei dem tieferen Stärkegehalt knapp unter dem Zielwert liegt. Für die Stärkeklasse unter 200g (schlechte Maissilagen) lagen nur wenige Proben vor, somit gibt es keine aussagekräftigen Resulate. Ob die deutliche Abnahme der Probenzahl, die 2022 analysiert wurde, mit den guten Wetterbedingungen oder den teils geringen Erntemengen zusammenhängen, das lässt sich nicht eruieren.
Die Auswertung der Gras- und Maissilagen 2022 basiert auf den analysierten Futterproben der Laboratorien UFAG AG und Eurofins. Viele der analysierten Proben der beiden Laboratorien können leider nicht zugeordnet werden, da die Postleitzahlen fehlen. Diese Analysen könnten einiges zu besseren oder aussagekräftigeren Werten beitragen. Schade, dass wir sie nicht nutzen können.